160 1800 bis 1830: Sieg der Hegelschen Rechtsphilosophie,
ihnen hat sich Absicht nnd Methode bereits geändert und sich überdas Dilettantische jener ersten Angaben nnd Samiuluugen weithinausgehoben. Dieses Unterschiedes von seinen romantischen Freundenist sich Jakob dnrchans bewuszt, wenn er über Des Knaben Wnnder-horn schreibt: „Die Auswahl ist gcwis; vortrefflich, die Verkuüpsunggeistreich, die Erscheinung für das Publikum angenehm nnd will-kommen, aber warnm mögen sie fast nichts thun als kompilierennnd die alten Sachen znrecht inachen? Sie wollen nichts von einerhistorischeu genauen Untersuchung wissen, sie lassen das Alte nichtals Altes stehe», sondern wollen es durchaus iu unsere Zeit ver-pflanzen, wohin es an sich nicht mehr gehört, mir von einer baldermüdeten Zahl von Liebhabern wird es ausgenominen. So wenigsich fremde edeie Tiere aus einem natürlichen Boden in einenanderen verbreiten lassen, ohne zn leiden und zu sterben, so wenigkann die Herrlichkeit alter Poesie wieder allgemeiu ausleben, d. h.poetisch; allein historisch kann sie unberührt geuosseu werden."Wohl haben auch sie die Märchen allgemein wieder aufleben lassennnd ihrem Volk ein Buch geschenkt, das, ein rechtes Volksbnch,Alt uud Juug vertraut und lieb geworden ist. Allein ihr Absehenwar nnd wurde immer mehr das historisch-gelehrte, hier lag auchdie Berechtigung ihrer „Andacht znm Unbedeutenden", worin sichdoch nur, neben ihrem allem Blendenden abholden Wesen, dieGewissenhastigkeit des Forschers, die Trene im Kleinen uud dieAchtsamkeit auch aus das scheinbar Gcringsügige manifestiert.Und wenu auch sie der romantischen Doktrin ihren Tribut ent-richteten, indem sie das Wort „Volkspoesie" überspannten und vomVolkslied bebaupteteu, es dichte sozusagen sich selber, so lag demauch wieder ihre Stärke zu Gruude, das seine, spürende Verständnisfür das Volkstümliche nnd für das unbewußte Leben nnd Webenin der Volksseele, für das Wesen von Sage und Mythus und fürdie Poesie auch im Recht.
Zur strengen Wissenschaft aber erhob fich ihr Arbeiten nnddamit die Arbeit der Germanistik erst, als Jakob Grimm dnrch seinedeutsche Grammatik den sesten Grnnd legte, auf dem hinfort strengwissenschaftlich weiter gebaut werden konnte. Das Bnch ift Savignygewidmet: was dieser dem Recht war, wollte Grimm der Sprache