Die Malerei,

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Auf die Malerei und ihre Entwickelung durch Klassizismus,Nazarenertum und Nomautik hindurch zu Menzels Realismushabe ich schon hingewiesen. Den Übergang zur Moderne bezeichnetaber ein anderer, Anselm Feuerbach , ein einsamer Mensch, derschon au sich selber schwer zu trageu, dann aber vor allem unterden Widersprüchen und Gegensätzen unseres Jahrhunderts zu leidenhatte und diese müde, über die Schranken unseres Daseins sichhinaussehnende Stimmung seinen Jphigenien und seiner Medea soseelenvoll einzuhauchen wußte. Von den Franzosen hat er malengelernt, an den Alten begriff er ihre stille Größe und so verbauder den stilvollen Klassizismus mit moderner Innerlichkeit undFeinfühligkeit, ein Melancholisches uud Dekadentes war der Zusatzseiner eigenen Persönlichkeit. Über den geistigen Gehalt, wie ervielleicht nirgends voller und tieferdringend zum Ausdruck kommtals in seinem „Gastmahl des Plato", vergessen wir heute die fast„unheimliche Bewegungslosigkeit seiner Gestalten" und die kaltengrauen Töne seiner Bilder. Anfangs aber sah man gerade indiesem Mangel an Farbe etwas wie einen Rückfall in das alteNazarenertum, und so konnte ihm in der Gunst der Zeitgenossender geistig so unvergleichlich tief unter ihm stehende Hans Makart den Rang ablaufen: der Farbenrausch seiner Bilder sprach zu denSinnen der Gründerzeit, und ihr sagte auch die beigemischte DosisSinnlichkeit und die müde Blasiertheit z. B. auf dem Gesichte seinerKleopatra zu. Der Mode uud dem Kunstgewerbe kam die Vor-liebe für Makartbouquets uud Makarthütc und die an dieser Kunsterwachende Farbenfrendigkeit zunächst zu gute.

Aber uoch eine andere Strömung bildet so recht eigentlichden Gegensatz zu Feuerbach — die realistische. In dem realistischen,naturwissenschaftlich beobachtenden Zeitalter hatte sich auch in derKunst allmählich ein Wirklichkeitssinn entwickelt, der zunächstnicht auf deutschem Boden gewachsen war, fondern demselben Ein-fluß entstammte wie Feuerbachs Klassizismus, dem französische»nnd seinen Sieg dem mächtigen Eindruck verdankte, den die 1879 aufder Müuchuer Kunstausstellung so überlegen auftretende Kunst derFranzosen machte. Von dem specifisch Malerischen, den neuen Be-leuchtungsaufgaben, die namentlich die Freilichtmalerei dem alten