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fallen, erwehrte sich jedoch des Feindes. Nach Bromberg, wo sich diedeutschen Bewohner durch Vorgänge im Netzegebiet beunruhigt fühlten, hatteein Teil der Hirschfeldschen Truppen umkehren müssen.
Bei Rogalin an der Warthe , südlich von Posen, trieb ein verwegenerParteigänger, Krauthofer, sein Wesen und griff sogar einmal Schrimm an,ohne von den dort zusammengezogenen überlegenen preußischen Abteilungengebührend gezüchtigt zu werden. Er mußte daher am 11. Mai durcheine Kolonne der Besatzung Posens , mit Hilfe von Wedellschen Truppen-teilen angegriffen und seine Schar zersprengt werden, wobei man noch4 Geschütze erbeutete. Der Führer selbst wurde gefangen, dann fielenkeine Gefechte mehr vor. Die bis nach Schroda und Miloslaw gelangtenStreitkräfte des General v. Wedel ! machten sich an die Entwaffnung undSäuberung des Landes.
Damit war der Aufstand erloschen, der bei einer sicheren und festen Hal-tung der Regierung niemals hätte ausbrechen können, und der jedenfallssofort im Keime erstickt worden wäre, wenn Preußen eine Heeresverfassungbesessen hätte, welche, bei genügend hohem aktivem Stande, die schnelleKriegsbereitschaft und Schlagfertigkeit seiner Truppen sicher stellte.
2. Die Ariege gegen Dänemark ^8^8—^850
(S. Skizze 4)
Mit den Unruhen in Posen fiel der Beginn der Kriege gegen Däne-mark zeitlich zusammen, die wegen der staatsrechtlichen Stellung Schleswig-Holsteins entstanden. Zu den Schwierigkeiten im Inneren gesellte sichalso für Preußen eine Verwicklung nach außen. Das zum größten Teiledeutsch bevölkerte Herzogtum Schleswig stand in einer doppelten politischenVerbindung, nämlich einerseits mit der dänischen Krone, andrerseits mitdem zum deutschen Bunde gehörigen Holstein . Beide Herzogtümer hatteneine von der dänischen getrennte Landesregierung in Kiel . Dies eigen-tümliche Verhältnis, das sich lange durch Personalunion hatte aufrecht-erhalten lassen, mußte die Quelle politischer Wirren werden, sobald jeneaufhörte. Die Erbfolge war in Dänemark anders, als in Schleswig-Holstein . Hier durfte nur der Mannesstamm des über den Gesamtstaatherrschenden Oldenburger Hauses, dort auch die weibliche Linie folgen.Durch Verhandlungen eine Übereinstimmung herbeizuführen, verschmähteKönig Christian VHI., trotzdem er bei der Kinderlosigkeit des Kronprinzendas nahe Aussterben der männlichen Linie voraussah. Dafür erklärte erin einem offenen Briefe vom 8. Juli 1346 das Erbrecht des dänischen