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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Das Gefecht von Bau

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er, um den Prinzen Friedrich abzuwarten, der sich zum 9. früh an-gesagt hatte.

Die Dänen waren von Kolding her und durch das Sundewitt bereitsam 8. bis auf etwa eine deutsche Meile Entfernung herangerückt. Am9. früh griff nun ihr linkes Seitenkorps aus dem Sundewitt die holstei-nische Stellung von Norden und Nordwesten umfassend an. Das Haupt-korps richtete seine Vorhut gegen Bau, ließ auch die Reserve dorthin folgen,umging aber mit den übrigen Streitkräften auf dem Ochsenwege die Ver-teidiger und ließ anfänglich die Kavallerie noch weiter ausholen, um ihnensogleich den Rückzug zu verlegen. Zum Glück für die Holsteiner warddieser letzte Befehl nach einiger Zeit widerrufen. Das Gefecht begann anden Übergängen.

Bau war freilich von den Holsteinern noch besetzt worden, aber nurschwach, und ging nach kurzem Kampfe verloren. Niehuus wurde gehalten.Der Ochsenweg indes lag jetzt frei da, und die dort vorgehenden Dänenbogen über Harrislee gegen Osten ein. Der bei Harrislee befehlendeHauptmann Schmidt fiel, seine Kompagnien traten einen ungeordnetenRückzug auf Flensburg an, der das ganze Korps in Gefahr brachte, ab-geschnitten und gesprengt zu werden. Ein preußischer Husarenoffizierv. Diepenbroick-Grueter, der zufällig ankam, verhütete jedoch das äußerste,brachte die Fliehenden zum Stehen und zu erneutem Widerstand. So wurdees wenigstens den Truppen von Niehuus möglich, abzuziehen und Flens-burg vor den Dänen zu erreichen. Hauptmann Michelsen aber, der sichmit einem Bataillon, mit Turnern, Studenten und zwei Kanonen bei Krusauhartnäckig verteidigte und nicht weichen wollte, fand schließlich den Rückzugverlegt und fiel, schwer verwundet, mit dem größten Teil seiner Mann-schaft in Feindes Hand. Die geschlagenen Truppen gingen, wenig geordnet,bis Rendsburg unter preußischen Schutz zurück. Einige der Freischareu,die sich Wagen verschafft hatten, gelangten auf dem weiten Umwege überFriedrichstadt dorthin. Die siegreichen Dänen zogen in Flensburg ein,verfolgten aber nicht. Ihr Verlust betrug nur 94 Mann, der der Hol-steiner 946, darunter freilich 773 Gefangene.

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Die Feindseligkeiten waren eröffnet; Deutschland konnte die Schleswig-Holsteiner nicht ohne Unterstützung lassen. Ein Bundesbeschluß vom 4. Aprilersuchte Preußen , die Vermittelung zur Wahrung der Rechte der Herzog-tümer zu übernehmen. Vorerst aber fehlten noch die Kräfte, um dies mitGewalt durchzuführen. Da die inneren Verwicklungen bisher alle Regierungs -