5,7
Unmittelbar nach Ablauf der Waffenruhe in der Nacht zum 19. Aprilbegannen kleine Vorposten-Unternehmungen. Der 21. April brachte einetwas ernsteres Gefecht in der Enge zwischen Eckernförder Bucht undWittensee. Eine stärkere dänische Abteilung ging dorthin vor. Sie hattees auf die deutschen Freischaren abgesehen. Es gelang auch bei Harzhvseinen Teil derselben zu überraschen und an 60 Mann gefangen zu neh-men. Weiter gegen die Küste hin bei Alten Hof fanden die Dänen indeswackeren Widerstand und wurden abgewiesen. Hier befehligte ein Mann,dessen Namen in der deutschen Kriegsgeschichte noch oft genannt werdensollte, der bayerische Major v. d. Tann . Der Verlust an Toten und Ver-wundeten betrug auf deutscher Seite 70, auf dänischer 29 Mann. DieDänen gingen am Abend teils nach Eckernförde, teils auf Schleswig zu-rück. Die Freischärler versammelten sich am Wittensee, um von dort ausam allgemeinen Vorrücken teilzunehmen.
Am nächsten Tage sollten sie unter Führung des preußischen Majorsv. Zastrow gegen die Schlei vorgehen, wurden aber, aus unnötiger Sorgefür die Sicherheit des Landes, noch festgehalten. Nur eine kleine Abtei-lung rückte uach Stubbe ab, fand die bestellten Kähne vor, ging zur Nacht-zeit über, richtete aber jenseits nichts aus. Am 23. April rückte Majorv. Zastrow uach Missunde, da die Dänen auch vou Eckernförde auf Schles-wig abgezogen waren. Bei Missunde kam es zu einer Kanonade. DieFreischaren unter Hauptmann v. Gersdorff bewerkstelligten den Schlei-übergang gleichfalls bei Stubbe und führten drüben kleine Überfälle aus.Als auf dänischer Seite am Abend bekannt wurde, was bei Schleswig vorgegangen sei, zogen die Dänen vor der Übergangsstelle bei Missundeauf Flensburg ab.
Die Schlacht von Schleswig am 2I. April ^8H8(S. Skizze 6)
Bei Schleswig war es an diesem Tage zu einem größeren Kampse ge-kommen. Früh Uhr traten die beiden preußischen Kolonnen vonStentenmühle und Sorgbrück an. Es war Ostersonntag, der Himmeltrübe, die Luft naßkalt. Von Zeit zu Zeit fiel feiner Regen. Von denDänen war anfänglich nichts zu sehen; erst bei Lottorf und bei Geltorsstieß die rechte Kolonne auf schwache Reitervorposten. Die linke blieb ausunaufgeklärten Gründen stets etwas weiter zurück, obschon sie auf derChaussee marschierte. Ihr war die Masse der Kavallerie zugeteilt, undda ihr gegen Mittag von Sorgbrück auch die Holsteiner folgten, so wuchs