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Anteil gehabt hatten. In so ernsten Dingen, wie der Krieg, sind jedochRücksichten der Courtoisie stets vom Übel; nüchterne Zweckmäßigkeit sollden Vorrang haben. Erst um 11 Uhr vormittags konnte General Halkettdie Stadt Schleswig durchziehen, wo Preußen und Holsteiner bei anhal-tendem Regen auf ihn gewartet hatten.
Dann ging der Marsch um Mittag in zwei Kolonnen weiter, rechtsHalkett mit den Bundestruppen und der Garde auf Översee, links Boninmit der preußischen Linie und den Holsteinern auf Wanderup .
Bei Bilschau, nördlich Översee, wurden dänische Kavallerie und zweiJägerkompagnien von den Bundestruppen überrascht und nach wackeremWiderstande zum großen Teil gefangen genommen. Bonin kam erst abendsbei Wanderup an; die Freischaren durchzogen Angeln.
Der Überfall von Bilschau hatte zur Folge, daß die Dänen Flensburgnoch am Abend in Verwirrung verließen, und daß General v. Hedemannsich entschloß, sie nach Alsen in Sicherheit zu bringen. Von dort kamenam 25. einige Verstärkungen entgegen. Auf den Düppeler Höhen und derInsel selbst waren Verschanzungen angelegt, die letzteren auch mit schweremGeschütz versehen. Die Masse der Kavallerie, von 2 Bataillonen und1 Batterie unterstützt, wendete sich jedoch nach Norden, um Jütland zudecken. Das Hauptkorps blieb bei Düpvel.
Die Deutschen folgten am 25. nur bis Flensburg , aus dessen Hafendänische Kriegsschiffe durch Artilleriefeuer vertrieben werden mußten. DieFühlung am Feinde ging verloren. Der Sieg von Schleswig wurde nichtausgenutzt. Die dänische Armee hatte man geschlagen, aber keineswegsvernichtet. Der Einmischung der fremden Mächte bot sich jetzt der not-wendige Spielraum.
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Während die Dänen sich nach Alsen und Jütland zurückzogen, breitetendie deutschen Truppen sich im nördlichen Schleswig aus.
Auch Tondern und Hoher wurden besetzt, die Bundestruppen Sonder-burg gegenüber aufgestellt, um das dänische Hauptkorps auf Alsen inSchach zu halten. General v. Wrangel kündigte in einer Proklamationdie kommende Beschlagnahme Jütlands an, und am 2. Mai, dem Jahres-tage der Schlacht von Gr.-Görschen, wurde die Grenze dorthin überschrit-ten. Bei Fredericia und Kolding sollten sich stärkere dänische Kräftesammeln, jedenfalls hatte man viel Kavallerie vor sich.
Die preußische Division und die Schleswig-Holsteiner waren zum Ein-rücken bestimmt. Sie sollten Veile besetzen, die Brigade Bonin gegenFredericia vorgehen, Möllendorf bei Kolding stehen bleiben. Widerstand