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übernommen und am 10. schon den Vormarsch auf Hadersleben angetreten.Als er auf Prinz Waldemar stieß, bezog er Unterkunft zwischen Haders-leben und Christiansfeld . Am 14. folgte auch General v. Hedemann.Das nordjütische Korps stieg auf 17 000 Mann und lagerte in oder umHadersleben . Bald dehnte es sich weiter aus; sein Hauptquartier gingnach Christiansfeld . Auf Alsen blieben nur 5000 Mann stehen.
Auch die Deutschen erhielten einige Verstärkungen; die provisorischeRegierung verfügte in den Herzogtümern die allgemeine Dienstpflicht undeine vermehrte Aushebung.
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Die politischen Verhandlungen waren inzwischen andauernd aber er-gebnislos weitergegangen. Auf die Eintreibung der Kontribution inJütland mußte Wrangel verzichten. Schweden aber hatte 5000 Mannnach Fünen übergesetzt, 15 000 bei Malmö versammelt. Sollte die Aus-dehnung des Krieges verhütet werden, so mußte die vermittelnde Tätigkeitder großen Mächte lebhafter wirken und ein Waffenstillstand alsbald ge-schlossen werden.
Für einen solchen Fall war es natürlich sehr erwünscht, ganz Schles-wig , soweit es ohne Flotte erreichbar war, in deutscher Hand zu haben.General v. Wrangel faßte daher den Entschluß, weiter nach Norden vor-zugehen, Verstärkungen setzten ihn dazu in die Lage. Außer den beidenpreußischen, der Bundes- und der holsteinischen Brigade konnte eine fünftegebildet werden, welche die mecklenburgischen Truppen umfaßte. VomFeinde wußte man, daß seine Hauptstärke hinter Hadersleben stand.
Am 28. Juni wurden die Truppen versammelt, am 29. der Vormarschbegonnen; rechts die Holsteiner, gefolgt von den Bundestruppen auf dergroßen Straße über Apenrade , links die Preußen auf dem Ochsenwege.Ähnlich, wie es bei Schleswig gedacht war, wollte man auch hier am 29.nur bis ail Hadersleben Herangehen, am 30. angreifen. Darüber, daß sichdergleichen nicht programmäßig im voraus feststellen läßt, war man sichnoch nicht klar.
Apenrade wurde unbesetzt gefunden. Auf den Höhen südlich Haders-leben traf die Vorhut der Holsteiner dänische Infanterie, griff sie in Frontund rechter Flanke energisch an und trieb sie nach Hadersleben zurück.Der Führer, Oberstleutnant v. Zastrow, wollte sofort, seinen Erfolg aus-nutzend, zum Angriffe auf die Stadt schreiten. Jnfanteriegefecht undKanonade begannen. Allein ein Befehl hielt ihn fest. Die Holsteinerblieben südlich Hadersleben an der Förde, die Bundestruppen zogen sichwestlich hinaus nach Ustrup, die Preußen machten bei Ober-Jersdal halt.