Letzte Widerstandsplane der Aufständischen
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Mann mit 7 Eskadrons und 50—60 Geschützen bei Danaueschingen zu-sammenzubringen. Allein seine verzweifelten Pläne scheiterten an derUnbotmäßigkeit der Unterführer, die bereits lediglich auf die eigene Sicher-heit bedacht waren. Das Signal gaben die Pfälzer, die bei Nheinfeldenauf Schweizer Gebiet übertraten. Andere Scharen retteten sich über Basel und Säckingen , ein Teil ergab sich am S. Juli im Nheintal den nach-folgenden Preußen .
Als Sigel an demselben Tage bei Donaueschingen eintraf, hatte er nurnoch 7000 Mann zu Fuß, 32 Dragoner und 14 Geschütze um sich. DieSeitenkolonne im Kinzigtale erfüllte zwar, unter^Becker und Willich , ihrenAuftrag und hielt die Gebirgspässe bei Triberg, Furtwangen und Neustadtbesetzt. Mit der geringen und entmutigten Truppenmacht aber ließ sichnichts mehr ausrichten.
Als sich das verfolgende Neckarkorps am 7. Juli abends Donaueschingen näherte, trat er den Rückzug nach Stadt Thengen an; dort verließ ihn einTeil seiner Truppen und marschierte auf dem nächsten Wege über Konstanz zur Schweizer Grenze. Er selbst wendete sich südwestlich, wobei es ihmnoch glückte, Becker und Willich an sich zu ziehen, so daß er ein letztesMal an Widerstand dachte. Die Drohung der Schweizer Negierung, ihnnur dann aufzunehmen, wenn er jeden weiteren Kampf vermiede, bewogihn jedoch gleichfalls zum Übertritt in die Schweiz . Am 11. Juli vollzoger ihn bei Eglisau mit noch 4500 Mann und 40 Geschützen.
Damit war, von Rastatt abgesehen, der badische Boden von größerengeschlossenen Abteilungen der Aufständischen frei.
Am 7. Juli rückten die Preußen in Freiburg ein; die provisorischeRegierung löste sich auf. Der Diktator Brentano war schon vorher ver-schwunden. Er hatte die Annahme von Struves Antrag, „jeden Versucheiner Unterhandlung mit dem Feinde als Verrat zu bestrafen" für einMißtrauensvotum erklärt, seine sämtlichen Ämter und Würden niedergelegtund sich in Sicherheit gebracht. Vom schweizerischen Boden aus schmähteer dann seine Kollegen und die konstituierende Versammlung, die er daskläglichste Bild einer Volksvertretung nannte, welche je getagt habe.
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Während das 1. und das Neckarkorps den Süden Badens von denResten der aufständischen Macht säuberten, begab sich das 2. unter Generalv. d. Groeben an die Bezwingung Nastatts.
Die Festung war für die damaligen Verhältnisse stark; sie besaß dreivorgeschobene Werke im Osten, Süden und Westen, sowie bombensichere