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II. Die Sturm- und Drangjahre von 1843—1850
Wellspang, die 3. bei Nübel und Verend hinter dem Lang-See, die 4.rückwärts bei Schleswig , Kavallerie- und Artilleriereserve ebendort. Eswurde noch fleißig exerziert, um den zahlreichen Rekruten wenigstens einigeelementare Ausbildung zu geben, aber nicht viel für die Verstärkung derausgedehnten Stellung getan. Ein großer Teil der 8 Kilometer langenFront wurde freilich durch den Lang-See gedeckt, der nur an einer Stellebei Güldenholm-Seehaus durchfurtet werden konnte.
Die Dänen waren am 18. Juli bei Flensburg versammelt, begannenden Vormarsch aber erst am 23. Juli, so daß Witlisen vor der Schlachtim ganzen 10 Tage zur Vorbereitung der Verteidigung geblieben wären.
Am ersten Marschtage erreichte rechts die 2. Division die Gegend vonÖversee an der Schleswiger Chaussee, gefolgt von der Reservekavallerieund Reserveartillerie, die 1. links die Gegend von Kl. Solt an der Straßenach Missunde. Von der 2. Division war jedoch die 3. Brigade rechtsnach Wanderup hinausgeschoben.
Die Schlacht von Idstedt am 2q. und 25. Juli ^350(S. Skizze 4 und 11)
General v. Krogh gedachte schon am 24. anzugreifen und zwar mit demrechten Flügel, dem die Reserven wieder folgen sollten, auf der Chausseenach Jdstedt, mit dem linken über Wellspang gegen Missunde. Der Auf-bruch war zu 3 Uhr früh festgesetzt. Die 3. Brigade sollte inzwischen dieTreene bei Sollbrück überschreiten, dann die Husumer Straße bei Silber-stedt gewinnen und auf dieser gegen Schleswig in den Rücken der Hol-steiner vordringen. Um rechtzeitig zu erscheinen, mußte sie schon umMitternacht aufbrechen. Durch die weite Entsendung begab sich der dä-nische Oberbefehlshaber freiwillig fast vollkommen seiner Überlegenheit aufdem Hauptkampfplatze.
Beim Vorrücken stieß der rechte dänische Flügel — die 4. und 6. Bri-gade — schon nördlich der Helligbek auf die Vorposten der holsteinischenAvantgarde, die langsam fechtend zurückwichen. An der Helligbek hieltOberst v. Gerhardt das Gefecht bis 1^ Uhr nachmittags hin. Da er umdiese Zeit sicher sein konnte, daß die Armee sich auf den ihr angewiesenenPlätzen bereitgestellt haben würde, brach er den Kampf ab. Durch dieBerührung der beiden Parteien kam das Gefecht indessen eine Stundespäter wieder in Gang. Nicht nur die dänische 4. und 6., sondern auchTeile der 5. Brigade wurden nach und nach hineingezogen, ohne einenentscheidenden Vorteil zu erringen.