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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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VI. Die Kämpfe um Deutschlands Einigung

Geschütze aus den Dannewerken zur Umkehr gezwungen. Das fünfte Ba-taillon der Brigade , das die Seitendeckung gebildet hatte, warf unterdessenden Feind aus Jagel , wobei eine preußische Gardekompagnie eingriff. Auchdie Brigade Tomas war rechts neben Gondrecourt auf den Gegner ge-stoßen und bei Haddeby mit seinen Vorposten ins Feuer getreten.

König Christian IX. , von Missunde kommend, hatte diesen Gefechtenbeigewohnt, in denen die Dänen 9 Offiziere, 408 Mann, die Österreicher28 Offiziere, 402 Mann tot und verwundet verloren. Ein besonderesErgebnis hatte der Angriff nicht gehabt, seine energische Durchführungaber großen Eindruck auf die Dänen gemacht.

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Das preußische Korps war, den Anordnungen des Oberkommandos fol-gend, am 3. Februar Missunde gegenüber stehengeblieben. Prinz FriedrichKarl hatte sich für die Übergangspunkte Arnis und Kappeln entschieden,ritt ins Hauptquartier und setzte durch, daß der Feldmarschall von demfür den 4. Februar schon festgesetzten Sturm auf die Dannewerke zunächstnoch Abstand nahm. Dem Prinzen schien die Aussicht auf Erfolg gering,da augenblicklich zur Einleitung des Angriffs an schwerer Artillerie nur6 gezogene Zwölfpfünder verfügbar waren, die man von Magdeburg nachRendsburg herangeschafft hatte. 6 andere, für das preußische Korps be-stimmt, standen in Kiel und wurden erst am 5. Februar zum österreichi-schen Korps herangezogen.

So gewannen die Dänen Zeit, sich der ihnen drohenden Gefahr zuentziehen. Der 4. und 5. Februar blieben ruhig, es kam am ersten dieserbeiden Tage nur zu einer Kanonade bei den Vorposten vor Schleswig .

Nachdem König Christian IX. am 4. Februar früh von Schleswig ab-gereist war, berief General de Meza einen Kriegsrat, dem er die ihm frühervom Kriegsminister erteilte Weisung, das Heer nicht aufs Spiel zu setzen,vorlegte, wobei er auf den üblen Zustand der Truppen hinwies. Aller-dings litten diese unter der Bereitschaft in den Werken, bei rauher Jahres-zeit und mangelhafter Unterkunft, erheblich. Sodann waren die Vorbe-reitungen des Gegners für den Schleiübergang nicht verborgen geblieben.Wie immer entschied sich der Kriegsrat zur Vorsicht, d. h. für rechtzeitigeRäumung der Dannewerke und erfüllte damit des Oberbefehlshabers ge-heimen Wunsch. Die Vorbereitungen zum Abmärsche wurden sogleich ge-troffen

Feldmarschall Wrangel hatte nunmehr den 6. für die Beschießung undden Sturm der Dannewerke ausersehen, nahm aber den schon dazu erteilten