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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Aufschub des Angriffs auf die Dauncwerke

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Befehl am Morgen des 5. mit Rücksicht auf den vom Prinzen FriedrichKarl beabsichtigten Übergang zurück. Der Prinz, der am 4. noch in deralten Stellung verblieben war, rückte am 5. Februar mit seinem Korpsin die Gegend von Arms, mit einer Brigade desselben bis östlich Kap-peln ab.

Die Räumung der Dannewerke in der Nacht vom 5. zum 6. Februar

Alles war jetzt zum entscheidenden Schlage fertig. An demselben Abendaber begannen die Dänen bereits die vielgerühmte Stellung, um derenBesitz in ganz Europa blutige Kämpfe erwartet wurden, eilig zu verlassen.Erst wurde Fuhrwesen und Artilleriepark von Schleswig nach rückwärtsin Bewegung gesetzt. Dann folgten mit Einbruch der Dunkelheit die beiKoppeln und bei Friedrichstadt stehenden Flügel, sodann die bei Missundestehende Brigade und am Ende die Hauptkräfte der Armee von Schles-wig . Bis zum frühen Morgen war alles schon in: Marsch auf Flens-burg; Glatteis auf den Straßen erschwerte jedoch das Fortkommen er-heblich.

Noch in der Nacht zum 6. erfuhren die Österreicher durch Schleswiger Bürger, daß die Dänen den Rückzug angetreten hätten, und folgten als-bald. Eine Nachricht, die sie an die preußische Gardedivision absendeten,erreichte leider ihr Ziel nicht.

Prinz Friedrich Karl , der die umsichtigsten Vorbereitungen getroffen,den österreichischen Brückentrain und außerdem noch 7S Fischerboote heran-gezogen hatte, wollte am 6. früh 4 Uhr bei Rabelsund nordöstlich Kappeln sowie zwischen dieser Stadt und Arnis mit dem Übersetzen beginnen. SeinePioniere bemerkten jedoch am Abend die Räumung des jenseitigen Ufers,und man fing deshalb schon um Mitternacht an. Bei Arnis war um10^ Uhr vormittags eine Kriegsbrücke fertig. Der Prinz, der sich nachdem Übergang am Westufer gegen Missunde wenden sollte, erhielt nochrechtzeitig die Meldung von der Räumung der Dannewerke und schlug dieRichtung auf Flensburg ein.

Feldmarschalleutnant Gablenz war, nach Zurücklassung eines Infanterie-regiments als Besatzung von Schleswig , auf der Hauptstraße den Dünengefolgt. Er traf ihre letzten Wagenzüge und abziehenden Truppenteile schonbei Jdstedt, wo seine Liechtensteinhusaren 3 Geschütze eroberten. BeimWeitermarsch stieß er nördlich Översee auf ihre Nachhut, die 7. Brigade,4 Bataillone, 2 Geschütze, die auf den waldigen Höhen hinter der oberenTreene Stellung genommen hatten. Obgleich ihm Översee nur für dieSpitze seiner Vorhut als Marschziel angewiesen war, entschloß er sich um