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war. Die 1. und 8. Brigade mußte wegen der starken Verluste in eineBrigade verschmolzen werden.
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Mit der Niederlage von Düppel war für die Dänen jede Aussicht fürein erfolgreiches Vorgehen auf dem Festlande geschwunden, und mit an-erkennenswerter Schnelligkeit wurde der Entschluß gefaßt, die noch vor-handene Hauptstärke der Armee zum Schutze von Jütland und Fünen zuverwenden. Auf dieser Insel sollten 35 000 Mann zusammengezogen werden.Schon in der nächsten Nacht wurde der Abtransport von Alsen eingeleitet,der bis zum 4. Mai fortdauerte. Das Hauptquartier verlegte seinen Sitznach Assens auf Fünen .
Auf Alsen blieben 4 Brigaden, ein Halbregiment Gardehusaren, 5 Bat-terien und 3 Pionierkompagnien jetzt als 1. Division bezeichnet, unterGeneral Steinmann zurück, der den Auftrag erhielt, die Insel so langewie möglich zu verteidigen. Er besetzte mit 3 Brigaden und 48 Ge-schützen die Westküste am Alsen-Sund, bis Kjär hinauf, verwendete dieletzte Brigade zum Schutze weiter nördlich bis gegenüber der ApenraderFöhrde und ließ die anderen Küsten durch die Kavallerie überwachen.
Auch die Räumung von Fredericia wurde vom dänischen Kriegsministeriumim Interesse des neuen Plans beschlossen und gegen Gerlachs Rat vom26. bis 28. April so kopflos vollzogen, daß außer den gezogenen Geschützendas gesamte Kriegsgerät, 219 Kanonen und große Munitionsvorräte, indie Hände der Österreicher fiel, deren Patrouillen schon am 29. entdeckten,daß die Festung verlassen sei. Sie besetzten sie, fanden sie in gutem Zu-stande, begaben sich aber sofort daran, das verschanzte Lager zu schleifenund die Werke auf der Landseite unhaltbar zu machen. Die auf der See-seite gelegenen blieben bestehen und wurden mit schwerem Geschütz bestückt.Das Korps bezog Unterkunft zwischen Fredericia, Veile, Kolding und be-wachte die Küste gegen Fünen .
Eine Landung auf dieser Insel wäre das wirksamste Mittel gewesen,einen Druck auf Dänemark auszuüben, und General v. Moltke hatte sichlängst dafür ausgesprochen. Am 3. und 4. Mai unternahm er, gemein-sam mit dem Kronprinzen, die nötigen Erkundungen, hielt das Unter-nehmen für ausführbar und kaum schwieriger, als den Übergang nach Alsen.Dem General v. Gablenz wurde die Verwirklichung mit 2 österreichischen,2 preußischen Brigaden zugedacht. Er hegte jedoch Bedenken und glaubteauch noch einer besonderen Genehmigung durch seinen Kaiser zu bedürfen.Darüber kam die Waffenruhe heran, die am 12. Mai eintrat.