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den am 24. Juni geschlossenen Abmachungen für die Fortsetzung desKampfes wurde dagegen als Ziel die völlige Abtrennung der Herzogtümervon Dänemark festgesetzt. Das erforderte die Eroberung des zu Schleswig gehörigen Alsen, um es oauernd loszulösen, und die Besetzung von Jüt-land, um auf Dänemark einen Druck zu üben.
Prinz Friedrich Karl hatte auch bereits die Versammlung des 1. Korpsum Gravenstein, des 2. um Kolding, des 3. um Randers angeordnet.Am 25. Juni standen sie dort bereit. Das 2., das österreichische, beließzum Schutz der Westküste eine Abteilung bei Tondern .
General v. Herwarth war mit dem Befehl zur Wegnahme von Alsenbereits versehen, der Strand bei Ballegaard wieder dafür in Aussicht genom-men. Dort sollte die 13. Division übergehen, während die 6. beim SatruperHolz mit dem Übergange drohte, um den Feind zur Teilung seiner Kräftezu veranlassen. Reichliche Übergangsmittel waren vorhanden: die Pontonsder Brückentrains, die schon beschafften Kielboote uud flache Boote, diedurch zwei deutschgesinnte wackere Männer, Schiffskapitän Bartelsen undden Schiffsbaumeister Tanne, in ganz Schleswig zusammengebracht wurden;Landungsbrücken wurden geschlagen oder vorbereitet, ein Probeübergangüber die 760 Meter breite Schlei ausgeführt. Einige der Belagerungs-batterien, von denen aus der Alsensund besonders gut uuter Feuer zunehmen war, wurden wieder bestückt, neue am Nordende erbaut, und imganzen 50 schwere gezogene Geschütze zur Unterstützung des Übergangesschußfertig gemacht. Zwei Feldbatterien sollten sich an der Föhrde, zweiam Sunde bereit halten.
Sehr richtig wollte General v. Mailstein seine Aufgabe dadurch lösen,daß auch er mit dem Übergang am Satrupholz Ernst machte, und daAnzeichen ergaben, daß die Dänen auf Ballegaard wieder aufmerksam ge-worden waren, verlegte General v. Herwarth das ganze Unternehmen nachder Gegend von Satrup, verschob es aber zugleich auf die Nacht vom28. zum 29. Juni. Um beide Divisionen am ersten Angriffe zu beteiligen,sollte außerdem von jeder eine Brigade vorangehen, um nach Wegnahmeder Strandbatterien auf Ülkebüll und Höruphaff vorzudringen. Die dänischenBatterien bei Rönhoff wurden schon vorher niedergekämpft.
Am 29. um 1 Uhr nachts sollten alle Truppen bereit stehen, in derDüppelstellung eine schwache Besatzung zurückbleiben. An vier, den Führerngenau bezeichneten Stellen, war der Übergang von 2 Uhr früh ab geplant.Es waren dies die Nordecke des großen Holzes bei Satrup, wo nur eineWasserbreite von S20 Metern zu überwinden war, ferner der Strand beiSatrup selbst, sodann 400 Meter weiter nördlich halbwegs Satrup und