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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Angriff der verstärkten Mainarmee.

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Goeben erkannte jedoch die Lage richtiger und schritt zum Angriff aufdas am linken Ufer gelegene Tauberbischofsheim , das die Württembergernur mit 2 Bataillonen festhielten, während ihre Division dahinter aufden Höhen stand. Nach kurzem Kampfe war die Stadt von der BrigadeWrangel genommen. Ein Offensivstoß, den General v. Hardegg , derwürttembergische Divisionskommandeur, ohne gehörige Vorbereitung durchArtillerie, zur Wiedereroberung der Stadt unternahm, scheiterte. Mehr-fach erneuerte Angriffe brachen unter dem Zündnadelgewehrfeuer zusammen.Nach dem letzten, der etwa um 5 Uhr nachmittags erfolgte, drangen diePreußen über den Fluß ans linke Ufer vor und setzten sich dort fest.

Inzwischen hatte Prinz Alexander seine 4., die österreichisch-nassau-ische Division nach Tauberbischofsheim in Bewegung gesetzt, die geradejetzt eintraf und ihre Artillerie in Tätigkeit brachte. Ihr Erscheinen ver-anlaßte einen nochmaligen Versuch der Wiedereroberung. Auch er schlugjedoch, trotz der Unterstützung durch das Feuer von 40 Geschützen, fehl.Prinz Alexander, der mittlerweile die Nachricht vom Verlust von Wer-bach erhielt, nahm die Württemberger hinter die 4. Division zurück, diezu ihrer Aufnahme noch einen kurzen, aber erfolglosen Vorstoß durch-führte. Dann wurde der Rückzug auf Groß-Rinderfeld angetreten.

Die Brigade Weltzien hatte, gegen Werbach vorgehend, erst das vonden Badensern besetzte Hochhausen nach kurzem Kampfe genommen, ihreArtillerie auf dem Talrande entwickelt und dann um 3 Uhr nachmittagsWerbach in der Front und umfassend angegriffen. Prinz Wilhelm vonBaden , der dort kommandierte, nahm an, daß die Hauptverteidigung aufden rückwärtigen Höhen geführt werden solle. Er hatte zudem am Morgenvom Großherzoge die telegraphische Anfrage erhalten, ob noch nichts vomWaffenstillstände bekannt sei und ordnete daher den Rückzug nach Stein-bach an.

Die Verbündeten hatten im ganzen 28 Offiziere, 744 Mann verloren,wovon der bei weitem größte Teil auf die Württemberger entfiel, diePreußen nur IS Offiziere, 180 Mann.

Die Brigaden Kummer und Treskow waren dem Angriff bis Eiers -heim gefolgt.

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Auf die Nachricht von den Ereignissen bei Tauberbischofsheim entschloßsich Prinz Karl von Bayern , sein Korps zur Unterstützung der Bundes-genossen vorzusühren, die den Befehl erhielten, die Höhen an der Tauberzu behaupten. Aber im Augenblick lagen die Verhältnisse für ihre Unter-stützung recht ungünstig. Die 2. bayerische Division war schon auf dem

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