Der Kampf um Elsaßhausen und Froeschwiller
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seiner Lage. Er warf von Froeschwiller her noch unberührte Infanterie— das 1. Regiment algerischer Schützen —, von der Reserveartillerieunterstützt, zum verzweifelten Gegenstoß auf den lebhaft, aber ungeordnetnachdrängenden Eroberer von Elsaßhausen. Der Stoß hatte anfangs Er-folg; ein Teil des Dorfs geriet wieder in französische Hand. Aber er er-lahmte bald; ein Zurückfluten weit über Elsaßhausen hinaus folgte.
Da erschien überraschend abermals eine starke Kavalleriewoge, die Di-vision Bonnemains. Sie fand bei Elsaßhausen ein ebenso ungünstigesAngriffsfeld wie die Brigade Michel bei Morsbronn , und auch der Ver-lauf war ähnlich. Die preußische Jnsanterie empfing die anstürmen-den Reiter mit vernichtendem Schnellfeuer. Die Batterien richteten ihreGeschosse gegen sie. Auch dieser Angriff scheiterte unter den schwerstenVerlusten für die französischen Reitergeschwader, deren Reste nach allenRichtungen hin auseinanderstoben.
Zur gleichen Zeit trafen frische deutsche Streitkräfte auf dem Schlacht-felde ein, nämlich am rechten Flügel des 5. Korps die 1. bayerische, aufdem linken die württembergische Division. Sie gaben den Anstoß zuerneutem Vordringen. Zwar wehrten sich die Verteidiger von Froesch-willer hartnäckig, brachten den Kampf um 3^ Uhr nachmittags zeitweisewieder zum Stillstande, gingen sogar noch einmal gegen die ankom-menden bayerischen Bataillone mit vorübergehendem Erfolge vor, mußtendann aber der mehr und mehr sich entwickelnden Übermacht weichen.102 Geschütze bildeten einen feuerspeienden Halbkreis um das Dorf, diewürttembergischen Reiter schlugen schon die Richtung über Eberbach gegenReichshofen, also in den Rücken der Franzosen ein, der auch in der Nähe,von Elsaßhausen her, schon bedroht wurde.
Schweren Herzens entschloß Mac Mahon sich zum Rückzug und be-zeichnete Zabern als Sammelpunkt, als nun auch die deutsche Jnsanterievon allen vier Himmelsrichtungen her in das brennende Dorf eindrang.Nur einzelnen Verteidigern gelang es, in der Richtung auf Reichshofenzu entkommen. Um 5 Uhr nachmittags war der Kampf beendet.
Nördlich der Straße leisteten französische Reserven noch kurzen Wider-stand. Dann wurden auch sie geworfen und eine Batterie, die bei ihnenwar, genommen. Der Strom der Flüchtlinge ergoß sich gegen Reichs-hofen hin, nicht nur geradeswegs, sondern auch weiter südlich parallelverfolgt von den Württembergern.
Endlich traf, nach langsamem, methodisch ausgeführtem Marsche, dieDivision Guyot de Lespart vom S. französischen Korps bei Niederbronn ein, um dem Teil der geschlagenen Truppen, welcher die Richtung dort-