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muß ihm als drohend vorgeschwebt haben. Noch immer hemmte das zahl-lose Fuhrwerk den Marsch. Mit unerbittlicher Strenge ließ er die vielenleeren Bauernkarren beseitigen, die sich hineiugeschoben hatten, aber auchdas half nur wenig. Wohl erreichte die rechts voraufeilende Kavallerie-division du Barail ihr Ziel Jarny . Die auf die südliche Straße ver-wiesene Division Forton kam aber nur bis Vionville , nicht bis Mars-la-Tour, wohin sie hatte vorgehen sollen. Frossard machte mit dem 2. Korpsbei Rezonville halt und hinter ihm Canrobert mit dem 6. Das 3.,Leboeuf, kam bis Verneville, und auch dies nicht einmal vollzählig. BeiGravelotte trafen die Garden ein. Ladmirault mit dem 4. Korps fanddie Straße schon gänzlich verstopft und kehrte um. Er brachte die Nachtnördlich von Metz bei Woippy zu, um die Hochfläche am nächsten Morgenvon dort aus zu ersteigeu. Die Divisionen Lorencez vom 4. und Metmanvom 3. Korps blieben bei Metz und nahmen an der Schlacht des 16. Augustnicht teil.
Am anderen Morgen in voller Frühe sollte weitermarschiert werden.Aber Leboeufs Bitte veranlaßte den Aufschub bis zum Nachmittag. Dieschon unter Waffen getretenen Truppen rückten wieder in die Lager ein.Nur der Kaiser mit seinem Gefolge, von einer Kavalleriebrigade begleitet,verließ die Armee, um ihr nach Chalons voraufzueilen, sicherlich zur Er-leichterung des zurückbleibenden Marschall Bazaine, der freie Hand fürseine Entschlüsse gewann. —
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König Wilhelm war am 15. August früh zur I. Armee aufs Schlacht-feld geritten, um sie zu begrüßen und ihr seine Anerkennung auszusprechen.Zweifel herrschten, ob die Schlacht vom Tage zuvor nur gegen starkeNachhuttruppen oder gegen die ganze französische Armee geschlagen wordensei. Erst um Mittag klärte sich die Lage auf. Die Kavallerie streiftebis dicht an Metz heran und fand die nächste Umgebung des Platzes leer.Jenseits Metz erhoben sich starke Staubwolken und deuteten auf den Ab-marsch der Franzosen hin. Neue Anordnungen wurden getroffen. ZumSchutz der rückwärtigen Verbindungen sollte das 1. Armeekorps südöstlichMetz bei Courcelles stehen bleiben, die beiden anderen Korps der I. Armeeder allgemeinen Bewegung gegen Westen folgen. Die II. Armee erhieltdie freie Verfügung über alle ihre Korps wieder und den Befehl, dieFrüchte des Sieges jenseits Metz durch Vorgehen gegen die Straße nachVerdun zu pflücken. Die III. Armee setzte den Marsch gegen Chalons fort.
Die Hauptrolle fiel für die nächsten Tage der II. Armee zu. Prinz
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