591
abgelöst und für ein Unternehmen gegen Südwest verfügbar gemacht.Dort bot die Halbinsel von Gennevilliers den einzigen Raum, auf demsich größere Truppenmassen außerhalb der Festung bereitstellen konnten,ohne schon unter dem Feuer der Belagerungsartillerie zu stehen.
90 000 Mann sollten in drei Kolonnen vorgehen: rechts Ducrot vomValerien her über Schloß Buzanval, in der Mitte Bellemare über Garches .zur Linken Vinoy gegen die Höhen von Montretout und St. Cloud,Trochu selbst führte den Oberbefehl. Es war der letzte große Wurf, dermit diesem auf engem Raum geführten wuchtigen Stoße gewagt wurde.Er sollte das deutsche Hauptquartier Versailles treffen.
Auf einen Signalschuß vom Valerien aus sollte in aller Frühe dergemeinsame Angriff beginnen. Als er um 7 Uhr fiel, war indes nur dielinke Kolonne bereit, die beiden andern noch nicht entwickelt. Ihre an-rückenden Truppen reichten noch bis Courbevoie zurück. Dennoch griffGeneral Vinoy an und warf die deutschen Vorposten bei St. Cloud zurück.Bellemare bemächtigte sich der Höhen an der Maison du Cure. Undurch-dringlicher Nebel bedeckte das Gefechtsfeld.
Erst um 9 Uhr erhielten die deutschen Vorposten Unterstützung vondem zu den Waffen eilenden ö. Armeekorps. Dieses besetzte mit der
9. Division St. Cloud, mit der 10. die Stellungen nördlich Versailles ,wohin der Kronprinz 6 Gardelandwehrbataillone und eine bayerische Bri-gade berief. Der Kaiser begab sich nach Marly.
Schon hatten die Franzosen einen Teil von Garches besetzt, drangenauch in den Park von Buzanval ein und in der Rue Jmperiale vonSt. Cloud vor, als sich Jäger und Infanterie vom 5. Korps ihnen ent-gegenwarfen, den Ansturm aufhielten und den wichtigen vorgeschobenenStützpunkt „La Bergerie" noch rechtzeitig besetzten, der jetzt den ganzenTag über standhaft gehalten wurde.
Kreuzungen hatten die französischen Batterien der mittleren und linkenKolonne aufgehalten, so daß sie erst spät in den Kampf eingriffen, alsdie 9. Division schon von 36 Geschützen unterstützt war. Nur GeneralDucrot hatte den Kampf durch zahlreiche Artillerie einleiten können, dieer bei Rueil in Stellung gebracht hatte. Hier auf dem rechten Flügelerfolgte daher auch um 10^/, Uhr vormittags der Hauptangriff, der die
10. Division traf. Bei Bongival entspann sich ein heftiger Kampf, inden auch von St. Germain kommende Gardebatterien, selbst solche des4. Armeekorps, eingriffen, die von Carrieres aus unbekümmert um dasFeuer des Valerien in die bei Rueil haltenden französischen Infanterie-waffen hineinfeuerten. Um die Mittagszeit kam der Kampf auch auf