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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Einteilung des Friedensstandes

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Der Friedensstand des Heeres wurde durch Kabinettsorder vom 5. No-vember 1816 geordnet und eingeteilt. Es sollten künftig ein Garde- undGrenadierkorps und acht Provinzialarmeekorps bestehen. Nach einigenanfänglichen Änderungen erhielten diese die Nummern: I. Ostpreußen ,II. Pommern, IH. Brandenburg, IV. Sachsen, V. Posen, VI. Schlesien,VII. Westfalen, und VIII. Rheinland . Auch in dieser dauernden Her-stellung großer Einheiten eilte Preußen militärisch den anderen Mächtenvoraus. Sie ist bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben und, je nachder Vergrößerung des Staatsgebietes, durch die neu hinzutretenden Korpserweitert worden.

Die aus Frankreich heimkehrenden Truppen wurden beim Marsch ingemischte Brigaden zusammengefaßt und diese zunächst, in ungleicher Zahl,nach den neuen Armeekorpsbezirken verlegt. Als das für den Besatzungs-dienst in Frankreich besonders zusammenstellte Armeekorps heinikehrte, wur-den am 5. September 1818 die Stärken ausgeglichen, so daß ein jedesnunmehr 2 Brigaden erhielt. Die Brigaden wurden dann mit fortlaufen-den Nummern in 2 Garde- und 16 Liniendivisionen umgewandelt.

Jedes Armeekorps erhielt an Infanterie vier Linien- und ein Reserve-regiment, die ersteren zu je 3, das letztere zu 2 Bataillonen. Bei derGarde war die Einteilung die gleiche, doch wurden zwei ihrer Regimenterzu Grenadierregimentern bestimmt, welche die Namen der beiden verbün-deten Kaiser Franz und Alexander führten.

Die Kavallerie verteilte sich zu je 2 Brigaden auf die Korps; ein jedesKorps erhielt ferner eine Jäger-, die Garde außerdem noch eine Schützen-abteilung, die später zu Bataillonen anwuchsen, dann noch je eine Artil-leriebrigade, eine Pionierabteilung und einen Trainstamm für die Bildungdes Fuhrwesens im Kriege.

Alles dies war natürlich nicht gleich im ersten Augenblicke regelmäßigaufzustellen, sondern bildete sich nach und nach. Bis auf Einzelheitenwurde der neue Heeresbau indessen schon im ersten Jahrzehnt nach demKriege fertig und blieb dann unter den beiden Königen Friedrich Wilhelm III.und Friedrich Wilhelm IV. im wesentlichen derselbe. Für uns heute Le-bende ist dies diealte" Preußische Armee geworden, mit ihren S Garoe-und 40 Linien-Jnfanterieregimentern, 6 Garde- und 32 Linien-Kavallerie-regimentern, 1 Garde- und 8 Linien-Artilleriebrigaden und den gleichenZahlen von Jäger-, Pionier- und Trainabteilungen. Das Gardeschützen-bataillon stellte die Wehrmacht des an das Hohenzollernhaus gefallenenSchweizer Fürstentums NeufckMel dar.

Die Remontierung des Heeres wurde bis 1817 noch sast ganz durch