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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
Entstehung
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Mieroslawskis Verlangen. Gefecht von Xions

Die Hauptmacht der aus 3700 Manu Infanterie, 600 Pferden und7 Geschützen gebildeten Brigade entwickelte sich verdeckt hinter dem Wind-mühlenberge gegen die Nordseite des stark verbarrikadierten Städtchens,während zwei schwächere Abteilungen es von Ost und West umfaßten. Eswar auch darauf Bedacht genommen, den Verteidigern rechtzeitig den Rück-zug abzuschneiden. Bezeichnend ist, daß ein auf Grund persönlicher Er-kundigung entworfener Befehl des Obersten v. Brandt alle Einzelheitendes Angriffes ordnete, wie es die Ausbildung der Unterführer damals er-forderte. Heute würde man ihnen ganz andere Freiheit lassen.

Die Polen beschränkten sich auf Festhaltung des Orts, in dem sie zweiKirchen, das Rathaus, zwei Schulhäuser und ein Privathaus stark zurVerteidigung einrichteten, alle Gehöfte gegen das Eindringen von denGärten aus sorgfältig verschlossen und die Straßen durch Barrikadensperrten, die selbst dem Artilleriefeuer zu trotzen vermochten. Ihre Stärkekann 131500 Mann betragen haben, unter denen sich mehrere Jäger-kompagnien und zwei Ulanenschwadronen befanden. Diese waren in dasGelände nördlich Xions vorgeschoben, wurden bei dem dortgelegenen Wäld-chen von der etwa gleichstarken preußischen Avantgarde-Kavallerie ange-griffen und mit schwerem Verluste aus dem Felde geschlagen; die Resteentkamen in der Richtung nach Neustadt a. W.