Gyulais Entschluß zum Vorstoß gegeu Rovnrra 1?Z
hatten sich zwei österreichische Divisionen sieben feindlichen gegenüber be-funden, ohne von der Nähe so bedeutender Kräfte der Verbündeten etwaszu ahnen.
Die Masfe der französischen Armee erreichte an diesem Tage Vercelli und Umgegend. Am folgenden konnten die vordersten Truppen schon beiNovara bereit stehen, um einen Gegenangriff des Grafen Gyulai durcheinen Vorstoß in die rechte Flanke zu beantworten. Tatsächlich war einsolcher in Aussicht; denn der Feldzeugmeister hielt noch immer alles, wasbei Palestro geschah, für den Versuch eines kleinen Teiles der feindlichenArmee, ihn zu täuschen, und wollte den Angriff am 1. Juni in größeremMaßstabe erneuern. Wäre es geschehen, so würden 5 österreichische auf13 feindliche Divisionen gestoßen sein.
Allein in der Nacht klärte sich die Lage noch auf. Die Meldungenvon der Front brachten jetzt auch den Feldzeugmeister zu der Überzeugung,daß die Hauptmacht der Verbündeten vor seinem rechten Flügel zu suchensei. Auf den Rat seines Generalstabschefs gab er den Angriff von Pa-lestro auf und befahl die Versammlung der ganzen Armee in der Rich-tung auf Novara , um die Franzosen anzugreifen, wie es zehn Jahrefrüher Radetzky gegen Karl Albert getan. Leider war es schon um einenTag zu spät. Die Versammlung hätte am 31. Mai vollendet sein müssen;denn dann wäre es möglich gewesen, Napoleon III. während des Über-gangs über die Sesia anzugreifen. Jetzt standen im Augenblicke noch dreiösterreichische Korps am Po, die nicht rechtzeitig zur Schlacht heran-kommen konnten.
Die Verbündeten befanden sich am Abend des Tages an folgendenPunkten:
die sardinische Armee unter dem Könige um Palestro,das 4. französische Korps (Niel) bei Borgo-Vercelli,das 2. Korps (Mac Mahon) zwischen Vercelli und Borgo-Vercelli,die Garden (Regnault) bei Vercelli ,das 1. Korps (Baraguey) bei Casale,das 3. Korps (Canrobert) bei Palestro und Prarolo,die Division d'Autemarre vom 5. Korps wurde nach Alessandria heran-gezogen,
die sardinische Division Cucchiari stand noch am Po zwischen Valenzaund Casale.
Die Österreicher waren im Augenblick wie folgt verteilt:das 2. Korps (Liechtenstein ) bei Robbio,das 7. Korps (Zobel) bei Candia,