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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Die beiderseitigen Streitkräfte 213

3 Eskadrons, 2 Batterien, eine Jnfanteriereserve von 3 Bataillonen undeine Kavalleriedivision von 27 Eskadrons, 1 Batterie. De Meza hatte sichbei Jdstedt hervorgetan und galt trotz seinem hohen Alter für den tüch-tigsten General Dänemarks .

Das Aufgebot war für den kleinen Staat, der gefährlichen Lage ent-sprechend, hoch, die Truppenmacht aber, ihrer inneren Natur nach, mehreine Miliz als ein stehendes Heer. , ,

Zur See war Dänemark den verbündeten Großmächten weit überlegen,wodurch sich der frivole Übermut der herrschenden dänischen Demokratieerklärt. Es besaß 3 Panzerschiffe mit je 3 oder 4 schweren Geschützen,22 Dampfer von je 5 bis 64 Kanonen, 10 Segelschiffe von je 8 bis84 Geschützen und 50 bewaffnete Ruderfahrzeuge.

Da Österreich zur See zunächst nicht mitwirkte, so konnten dem nur3 hölzerne preußische Dampfkorvetten von 17 bis 28 Geschützen, 20 Ka-nonenboote oder Avisos mit je 2 bis 3 Geschützen und 3 Segler von10 bis 18 Kanonen gegenübergestellt werden also eine Minderheit, dieauf Erfolg nicht rechnen durfte.

Die Geländeverhältnisse des Kriegsschauplatzes sind bekannt. Der schmaleRaum zwischen Schlei und Treene, auf dem der Angreifer vorgehen konnte,war durch Überschwemmungen auf knappe 15 Kilometer eingeengt und jetztdurch 33 starke Erdwerke mit 180 schweren Geschützen gesperrt, deren Bauschon in den fünfziger Jahren begonnen hatte. Unter dem GesamtnamenderDannewerke" bildeten sie südlich der Stadt Schleswig und beim DorfeGroß-Dannewerk eine vorspringende Gruppe, die sich links an das HaddebyerNoor, rechts an den alten Margaretenwall lehnte. Nach Osten hin wardamit der Anschluß an die Schlei gewonnen, deren schmale zum Übergangegeeignete Stellen allgemein am Nordufer, bei Missunde aber auch amSüdufer durch Schanzen gesichert waren. Nach Westen folgten die Werkeals vorgelegte Bastione dem Margaretenwall und erreichten das Über-schwemmungsgebiet der Rheider Au, mit dem sich bei Hollingstedt das derTreene vereinigte. Dieses setzte sich bis Friedrichstadt fort. Dort undauf dem Stapelholm bildete ein besonderes System von Werken denäußersten rechten Flügel der Stellung, der durch die Eider mit der Meeres-küste in Verbindung gesetzt wurde.

Diese verschanzte Linie sollte General de Meza nach einem ihm am14. Januar gewordenen Befehle behaupten, den Kampf aber nur so langefortsetzen, als es die Rücksicht auf Erhaltung des Heeres gestattete, wel-chem sich weiter rückwärts noch zwei günstige Flankenstellungen in denDüppeler Schanzen und der Festung Fredericia darboten. Die Doppelauf-