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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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VI. Die Kämpfe um Deutschlands Einigung

In Berlin wünschte man, hauptsächlich wohl wegen der drohenden frem-den Einmischung, alsbaldigen Gebrauch dessen, was eintraf. Die nochfortschreitenden Verstärkungsarbeiten sollten gehindert werden. Der Prinzwies darauf hin, daß ein Beginn mit unzureichenden Mitteln meist ver-hängnisvoll geworden sei; er wollte vorher erst den ganzen Park zurStelle haben. Ein königlicher Befehl vom 14. März genehmigte dies.

Zwar eröffneten schon am IS. März die ersten drei bei Gammelmarkauf Broacker für 8 Vierundzwanzig- und 6 Sechspfünder angelegtenBatterien ihr Feuer, aber dieses wurde nur mäßig genährt, selbst nachdemam 19. März noch eine vierte Batterie auf der am weitesten vorsprin-genden Spitze der Halbinsel hinzugekommen war. Es sollte vornehmlichdie Aufmerksamkeit von dem bevorstehenden Hauptangriff ablenken, nötigteauch die Dänen, ihre Blockhäuser in den Schanzen zu ummanteln, diesemit Traversen zu versehen und dadurch den inneren Raum für Geschütz-entwicklung sehr zu beschränken. Zugleich hinderte man die Heranführungvon Verstärkungen zur See sowie den weiteren Ausbau der zweiten Linie.

Für die eigentliche Belagerung war das Gelände zwischen der Flens-burger Chaussee und dem Wenningbund ausersehen; Schanze IIV bil-deten die Angriffsfront. Das Batteriebau- und Sappengerät wurde seitAnfang des Monats durch 7 Pionierkompagnien und 2000 Infanteristenhergestellt.

Zuvörderst mußten aber noch die dänischen Vorposten zurückgeworfenwerden. Ohne Unterlaß wurden sie beuuruhigt, wobei sich die 26. Bri-gade unter General v. Goeben besonders hervortat. Der dänische Ober-befehlshaber schritt am 17. März zu einem größeren Ausfall, der dazudienen sollte, die vor der Front liegenden Gehöfte zu zerstören, welche denPreußen als Stützpunkte für ihre Unternehmungen dienten. Es wurdengerade die Vorposten der 1. dänischen Division durch die der 2. abgelöst,so daß größere Kräfte verfügbar waren. Das Gefecht pflanzte sich baldauf der ganzen Linie fort und währte den Tag über.

Erst ging der dänische Oberst v. Bülow mit den Regimentern 5 und 4bis zum Rackebüll-Holz vor, wurde dann aber von der 26. preußischenBrigade auf Stabegaard zurückgeworfen. Während das Gefecht noch imGange war, begann ein anderes auf dem preußischen rechten Flügel. Dortließ Prinz Friedrich Karl die 12. Brigade von der Büffelkoppel vorgehen;das Dorf Düppel und der Spitzberg wurden genommen. General Gerlach befürchtete einen Sturm und führte die Reserven vor, die in Düppelwieder eindrangen. Es kam zum hin- und herwogenden Häuserkampfe.Teile der 11. Brigade griffen ein. Das Südwestende des Dorfes und der