Die Dänen werden auf die Werke zurückgeworfen
233
Spitzberg blieben aber in preußischer Hand. Ans dem rechten dänischenFlügel ging Oberst v. Bülow nachmittags nochmals vor, lebhaft unter-stützt von den Geschützen der Werke, und bemächtigte sich wiederum desDorfes Rackebüll. Dann aber ward er von neuem verdrängt, und mitEinbruch der Dunkelheit wichen die Dänen auf eine Linie 800 Meter vorihren Schanzen zurück. Die preußischen Vorposten folgten bis Alt-Freu-dental—Düppel—Rackebüll—Lillemölle.
Auch die Gammelmarkbatterien hatten lebhafter eingegriffen, und derVerlust der Dänen war nicht gering. Er betrug 12 Offiziere, 616 Mann,während die Preußen 16 Offiziere, 122 Mann einbüßten. Sie setztensich in der gewonnenen Linie fest und richteten sie zur Verteidigung eil,,deren Hauptstützpunkt die Grafenschanze auf der flachen Höhe zwischenDüppel und Rackebüll bilden sollte.
Am 19. März traf bei Gravenstein noch eine kombinierte Brigade derS. Division ein. Diese Division war mittlerweile ganz nach dem Kriegs-schauplatz herangezogen worden. Nach den letzten Vereinbarungen, dieGeneral v. Manteuffel in Wien getroffen, hätte eigentlich Österreich seineTruppen gegen Dänemark verstärken müssen. Beunruhigende Nachrichtenaus Italien machten dies jedoch im Augenblicke für den Kaiserstaat un-erwünscht, und Preußen entschloß sich daher, für ihn einzutreten. Darauf-hin wurde die 9. Brigade der 10. nachgesandt, beiden als Divisions-kavallerie das Kürassierregiment 4, aber nur mit 3 Eskadrons, sowie eineArtillerieabteilung von 2 Batterien beigegeben. Nach dem Sundewittkonnten aber nur die Regimenter 8 und 48 vereint unter Befehl desGenerals v. Raven abgesandt werden, da die übrigen Truppen der Di-vision rückwärts unabkömmlich waren.
Noch vor dem Verzicht auf den Übergang bei Ballegaard sollte auch derdirekte artilleristische Angriff gegen die Düppelstellung eingeleitet werdet?.Zu diesem Behufe mußten die Vorposten auf dem künftigen Angriffsfeldenoch näher an die Werke Herangehen. Um 3 Uhr morgens des 28. Märzüberfiel die neu angekommene Jnfanteriebrigade zu beiden Seiten derChaufsee die dänischen Vorposten des linken Flügels und warf sie aufdie Schanzen zurück. Es gelang aber nicht, sich vor ihnen, wie es be-absichtigt war, einzugraben, da mit Tagesanbruch die dänischen Batte-rien, unterstützt durch den in den Wenningbund einlaufenden Rolf Krake,die vorgedrungenen Bataillone mit heftigem Feuer überschütteten, undaußerdem starke dänische Kräfte mit einem Gegenstoß drohten. Die kom-binierte Brigade wich auf die bisherige Vorpostenstellung zurück, nachdemsie bei dem verfehlten Unternehmen 12 Offiziere, 176 Mann eingebüßt,