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allerdings auch den Dänen einen Verlust von 9 Offizieren, 26ö Mannbeigebracht hatte.
Die erste Parallele wurde nunmehr weiter rückwärts, als es ursprüng-lich beabsichtigt war, auf dem Höhenrücken östlich von Alt-Freudental, denSchanzen I—IV auf 900 Meter gegenüber, in einer Ausdehnung von600 Meter ausgehoben, in der nächsten Nacht ausgebaut und mit denschon früher begonnenen Annäherungsgräben in Verbindung gebracht.
Die mittlerweile im Sundewitt eingetroffene Garde wurde übrigens aufdem rechten Flügel in die erste Linie verlegt, die kombinierte Brigade nachGravenstein zurückgezogen. Als der Übergang über die Alsen-Föhrde end-gültig aufgegeben war und auch ein solcher bei Sandberg über den Alsen-Sund, den der Prinz später ins Auge gefaßt hatte, als schwer durchführ-bar gefunden wurde, erhielt der Kommandeur der Artillerie des Korps,Oberst Colomier, die freie Verfügung über sein Material, und der ener-gische belagerungsmäßige Angriff begann.
Die weite Entfernung der 1. Parallele machte sich jetzt fühlbar. Dieschweren glatten Wurfbatterieu mußten näher herangebracht werden, alsoauch die Arbeiten alsbald weiter vorrücken. Am 5. April abends warfein Gardebataillon die auf 250 Meter gegenüberliegenden Vorposten derDänen zurück und richtete sich in ihren Schützengräben ein. In der dar-auffolgenden Nacht wurden zunächst 7 hinter der 1. Parallele ausgehobeneBatterien und eine auf der Höhe nördlich von Düppel gelegene mit schwererArtillerie bestückt, zwei neue Batterien außerdem erbaut. Am 7. Aprilmorgens 9 Uhr eröffneten 62 schwere Geschütze, darunter 44 gezogene, dasFeuer, wobei Mörser und Kanonen gegen eine jede der Schanzen zu-sammenwirkten. Es währte bis gegen Einbruch der Dunkelheit fort undzeigte sogleich eine bedeutende Wirkung. Sonderburg war schon durch dasFeuer der Gammelmarkbatterien zum Teil in Asche gelegt worden, dieTruppen mußten es verlassen. Auch der Raum hinter den Werken botwenig Deckung mehr. Die Besatzung der Schanzen mußte unmittelbardaneben in Höhlen und Löchern Schutz suchen, ihre Geschütze konnten denKampf immer nur für kurze Zeit mit geringer Wirkung aufnehmen.5 Geschützrohre, 8 Lafetten wurden gleich am ersten Tage unbrauchbargemacht, 1 Offizier und 41 Mann außer Gefecht gesetzt.
Schon in der Nacht darauf konnte 200—250 Meter weiter vorwärtsdie fogenannte Halbparallele eröffnet werden, die jedoch dieselbe Ausdeh-nung hatte wie die erste. Schnell ging es jetzt vorwärts. Am 8. Apriltraf Generalleutnant Hindersin vor Düppel ein und übernahm die fernereLeitung des Angriffs. Mit ihm kamen noch 20 schwere gezogene Ge-