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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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VI. Die Kämpfe um Deutschlands Einigung

Gegend westlich von Gravenstein verlegt, die 12. Brigade nach Gravenstein und nördlich, die kombinierte Brigade nach Nübel, der Büffelkoppel undStenderup. Die 11. blieb auf Broacker.

Noch in der Nacht wurde zwischen Chaussee und Wenningbund das Ge-lände für das Ausheben einer dritten Parallele erobert, die nur wenigüber 300 Meter von den Werken entfernt lag und den Dänen dabei einVerlust von 3 Offizieren, 157 Mann an Toten und Verwundeten, 102Gefangenen beigebracht, während der eigene 3 Offiziere, 38 Mann betrug.In der Nacht vom 14. zum 15. erfolgte das Ausheben der neuen Pa-rallele, unter deren Schutze abermals eine Anzahl Batterien bis Nr. 33 entstanden. Sie war 550 Meter lang, hatte über 6 Meter Sohlen-breite und 6 20 Meter breite Ausfallstufen.

Der Sturm wurde nunmehr auf den 18. April anberaumt.

Er sollte mit einem Übergangsversuch nach Alsen verbunden werden, daunternehmende Offiziere vom Infanterieregiment 15 mit kleinen Abteilungenmehrfach zur Nachtzeit auf Booten über den Sund gegangen waren, dieMöglichkeit der Landung an der Küste Alsens festgestellt, dänische Postenvertrieben und sogar Geschütze vernagelt hatten. Die Vorbereitungenwurden in Satrupholz getroffen.

Die Dänen hatten vom 10. bis 17. April in vorderer Linie 753 Mannan Toten, Verwundeten und Gefangenen verloren; auch Krankheiten ließendie Truppenteile erheblich zusammenschmelzen. Die vier am 17. zu-nächst vor dem Feinde stehenden Regimenter zählten statt 6400 nurnoch 4200 Mann; viele Kompagnien wurden von jungen Reserve-offizieren geführt. Die Brustwehren boten keine hinreichende Sicher-heit mehr gegen den Sturm, das Feuer der gezogenen Geschütze hatte eineüberraschende Wirkung gehabt. Die Blockhäuser waren unbenutzbar ge-worden, der Verkehr im Innern der Werke sehr gestört, an brauchbarenGeschützen nur noch 85 vorhanden. Durch unermüdliche Herstellungs-arbeiten und Anlage von allerlei Schutzwehren allein gelang es bishernoch, die Jnfanterieverteidigung auf ihren Posten zu halten. KönigChristian hatte die Truppen am 22. März besucht und zum energischenWiderstand ermutigt. Sie hatten auch brav ihre Pflicht getan, warenjetzt aber in Haltung und Stimmung niedergedrückt. Die Seestreitkräftevermochten aus Sorge vor den von den Preußen im Wenningbund ge-legten Netzen und dem Feuer der gezogenen Geschütze nicht so wirksameinzugreifen, wie man gehofft hatte. Eine baldige Katastrophe war vor-auszusehen. General Gerlach schlug sehr richtig vor, die Düppelstellungnur mit schwächeren Kräften zur Deckung des Rückzuges besetzt zu lassen