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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Zustand der dänischen Werke vor dcni Stnrm

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und die eigentliche Verteidigung nach Alsen zu verlegen. Er erhielt je-doch von Kopenhagen aus den Befehl, sich selbst auf die Gefahr schwererVerluste hin zu behaupten. Das war die Folge davon, daß die Negierungdie Gewalt ihren Händen hatte entgleiten lassen und zum Werkzeug einesunkontrollierbaren Volkswillens wurde. Sie vermochte das Verderben,das sie voraussah, nicht aufzuhalten.

Zur Verstärkung war von Fredericia noch die 8. Brigade herangezogenworden, so daß im ganzen wieder 23000 Mann mit 135 Geschützen zurVerfügung standen. In erster Linie lag auf dem rechten Flügel zwischendem Alsen-Sund und Schanze VII die 3. Brigade, auf dem linken zwischenSchanze VII und dem Wenningbund die 1., dahinter zu beiden Seiten derChaussee die 8. Die 2. Brigade war zur Festhaltung des Brückenkopfesvon Sonderburg bestimmt, sollte aber bei Alarm ein Regiment bis zumGabelpunkt der Chaussee und der Apenrader Straße vorschieben, dazu,von Alsen her, auch die Königliche Leibgarde stoßen. Ebenso hatte dieganze auf Alsen untergebrachte 2. Division, 3 Brigaden und 5 Batterienstark, im Falle eines Sturmes nach dem Festlande abzurücken. Nur diedem Oberkommando unmittelbar unterstellte 7. Brigade war beauftragt,Alsen besetzt zu halten.

An Kriegsschiffen befanden sich der Panzer Rolf Krake bei Sonderburg ,5 andere Kriegsschiffe und 4 Kanonenschaluppen in der Alsener undAugustenburger Föhrde. Den Oberbefehl führte General Gerlach in Person,unter ihm kommandierten den rechten und linken Flügel der Stellung dieGenerale Steinmann und du Plat.

Auf preußischer Seite waren am 17. abends alle Vorbereitungen fürden Sturm getroffen. Prinz Friedrich Karl gab mittags bei der Mühlevon Wielhoi an die Generale, die Artillerie- und Jngenieuroffiziere sowiedie Führer der Sturmkolonnen seine Befehle aus.

Der Sturm sollte nicht, wie üblich, bei Morgengrauen, sonderm um10 Uhr vormittags am 18. April erfolgen und gleichzeitig gegen dieSchanzen IVI geführt werden. Für den Fall des Gelingens waren hin-reichende Kräfte zur Besetzung der eroberten Werke zurückgehalten, dasVorgehen mit den vorderen Truppen aber fortzusetzen, um in die zweiteLinie zugleich mit dem fliehenden Feinde einzudringen.

Schanze VIIX wurden zunächst ihrem Schicksal überlassen. Man hoffte,daß ihre Besatzung wenn die anderen fielen sie freiwillig räumenoder aber, wenn sie ausharrte, später in Gefangenschaft fallen würde.

Sechs Sturmkolonnen wurden gebildet, entsprechend der Zahl der zunehmenden Werke, und mit deren Nummern bezeichnet. Vier davon waren