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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Das 8. Bundeskorps bei Frankfurt a. M.

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trieb noch schwächere Abteilungen gegen Laufach und gegen Waldaschaff vor, um Fühlung mit dem Gegner zu nehmen. Beide gingen jedoch vorder anrückenden Division Goeben wieder zurück, und diese bezog, durch dasÜberschreiten des Spessart ermüdet, mit der Brigade Wrangel bei Lausachmit der Brigade Kummer bei Waldaschaff ihre Lager.

Der hessische Divisionskommandeur, General v. Perglas, hielt die An-kömmlinge jedoch für sehr schwach und ordnete ein erneutes Vorgehenseiner Truppen gegen Laufach an. Die beiden preußischen Füsilierbatail-lone der Regimenter 15 und 55, die dort gerade bei Ablösung der Vor-posten beschäftigt gewesen waren, warfen sich schnell in das vor ihnenliegende Dorf Frohnhofen hinein und wehrten, zum Teil auf ganz kurzeEntfernung, die schon andringenden Hessen ab. Ein heftiges Fener-gefecht entwickelte sich. Hinter der 1. traf bald auch die 2. hessische Bri-gade ein und griff, die Tornister ablegend, sofort entschlossen an. Eineim Westrande von Frohnhofen hoch gelegene Kegelbahn diente dabei haupt-sächlich als Ziel. Im Zündnadelgewehrfeuer ihrer Besatzung aber brachendie Stürmenden im Verlauf einer Viertelstunde zusammen. Die neueWaffe feierte einen Triumph wie bei Lundby. Auch der Versuch einerUmfassung des Dorfes von Norden her mißlang, da dort auf preußischerSeite Verstärkungen mit Artillerie eintrafen. Auch südlich erschienen jetztdie herbeieilenden Bataillone der Brigade Wrangel; die tapfere hessischeDivision mußte mit schwerem Verluste nach Aschaffenburg zurückgehen, wosie von der eben eintreffenden österreichischen Brigade aufgenommen wurde.Der Angriff kostete sie nicht weniger als 37 Offiziere, 669 Mann. Inder Verteidigung hatten die Preußen dagegen nur 1 Offizier, 57 Manneingebüßt.

Das Gefecht von Aschaffenburg am ^. Juli ^366

General v. Goeben setzte am 14. Juli seinen Vormarsch gegen Aschaffen-burg fort. Dort stieß er auf die österreichische Brigade, die sich etwa1500 Meter nordöstlich der Stadt quer über das Aschafftal hinweg auf-gestellt hatte, während die Hessen über den Main auf Seligenstadt ab-zogen und nur eine Batterie bei den Österreichern zurückließen. Nachkurzem Artilleriekampfe drang die längs der Eisenbahn herangekommeneBrigade Kummer umfassend, gegen den rechten Flügel, die Brigade Wrangellängs der Chaussee gegen die Front der österreichischen Stellung vor.Schon um 10^2 Uhr früh entschloß sich Feldmarschalleutnant Graf Neip-perg dieselbe zu räumen. Da die Preußen mit dem feindlichen rechtenFlügel gleichzeitig in die Stadt eindrangen, mußte die österreichische In-