Angriff auf den Mont Avron
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ganzen Arbeiterbataillonen entstanden ihm gegenüber bei Raincy und Gagny ,sowie am linken Talrande bei Noisy-le-Grand drei Gruppen von Batterien,die aus 76 schweren Geschützen am 27. Dezember 8^ Uhr morgens dasFeuer eröffneten. Der Mont Avron und die Forts Nogent und Rosny antworteten kräftig. Dichtes Schneegestöber erschwerte die Beobachtung.Dennoch war die Wirkung der deutschen Geschütze surchtbar — zumalgegen die ungedeckte Infanterie. Am 28. Dezember klärte sich das Wetterauf und die genauere Beobachtung steigerte das angerichtete Unheil. Zwarwollte der energische und umsichtige Kommandant, Oberst Stoffel, die Ver-teidigung fortsetzen. Der Oberbefehlshaber, General Trochu, der persönlichauf dem Mont Avron erschien, befahl jedoch die Räumung. Diese wurdein der Nacht mit solchem Geschick bewirkt, daß nur eine unbrauchbare Kanonezurückblieb. Am 29. fanden die deutschen Patrouillen den Berg verlassen.
Nun lag der Weg frei, näher an Paris heranzukommen. Die Ent-scheidung darüber, daß er angegriffen werden solle, war nach langem undheftigem Meinungsstreit im Großen Hauptquartier gefallen. 235 schwereGeschütze standen auch schon bei Villacoublay zwischen Versailles undSceaux bereit; der Eisenbahnverkehr war bis Chelles hin ermöglicht, aberdie großen notwendigen Munitionsvorräte hatte man bei Lagny nieder-legen müssen, wo zuvor der Betrieb geendet hatte. Sie sollten auf demLandwege herbeigeholt werden, und das verursachte unglaubliche Schwierig-keiten. Die ortsüblichen zweirädrigen Karren erwiesen sich als unbrauchbar.Nur 2000 vierrädrige Wagen ließen sich auftreiben und genügten beiweitem nicht. Es waren aber noch 960 andere in Metz mit Pferden ausder Heimat versehen. Auch das Angespann der III. Armee wurde in An-spruch genommen, obschon es für die Verpflegung der Heere an der Loire mitwirken mußte, und endlich griff man sogar auf die Zugpferde derPontonkolonnen, Feldbrückentrains und Schanzzeugkolonnen zurück. Unterunsäglichen Mühen gelang es, den Schießbedarf für einen ohne Unter-brechung durchzuführenden Angriff heranzuschaffen. Die Batterieständewaren schon vorher gebaut worden. Ende des Jahres standen gegen 100Geschütze schwersten Kalibers schußfertig, der als Angriffsfront in Aussichtgenommenen Südfront von Paris gegenüber.
Die Vorgänge auf den, südöstlichen Kriegsschauplätzebis zum Ende des Jahres ;8?0
(Vgl. Skizze 54, Seite 499)Um den Beunruhigungen von der durch provisorische Außenwerke er-weiterten Festung Langres ein Ende zu machen, entsandte General V.Werder
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