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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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562 VIII- Der Krieg von 1370/71

Chassille. Im Lager von Conlie, dessen Besatzung, von den aufgelöstenbretonischen Nationalgarden fortgerissen, sich in die Heimat zerstreut hatte,wurden noch 8000 Gewehre und ö Millionen Patronen erbeutet. BeiSt. Jean-sur-Erve war der Feind am 15. noch einmal aufmarschiert undfür Schmidt, der nur 4 Bataillone, 11 Schwadronen und 10 Geschützebei sich hatte, zu stark, als daß er ihn hätte angreifen können. Auch beiSille-le-Guillaume leistete er Widerstand. Am andern Morgen aber warer verschwunden. General v. Schmidt konnte noch bis Laval vordringenund viele Nachzügler gefangen nehmen. Dort aber fand er am 17. Chanzy,der auch die Division Curten herangezogen hatte, mit seiner Armee wiederin Stellung. Freilich war sie auf die Hälfte ihres ursprünglichen Be-standes herabgesunken und aufs tiefste erschüttert.

Das 13. Korps hatte hinter seinem, in voller Auflösung weichenden,Gegner am 13. die Sarthe erreicht, am 14. in Beaumont-sur-Sarthe nachkurzem Gefecht 1400 Gefangene gemacht, sich dann aber nach Alen<?on ge-wendet. Auf dem Wege dahin stieß es auf Nationalgarden und LipowskisFreischaren, verschob den Angriff fand aber am IS. den Feind nichtmehr vor sich und rückte in Alen^on ein.

Mit der Loirearinee schwand die größte und erhabenste Quelle derNationalverteidigung dahin."

Dies bedeutende Ergebnis wurde von Moltke sogleich in Rechnung ge-stellt. Im Norden drohte Gefahr, und das 13. Korps erhielt Befehl, nachRouen zu rücken, um das 1. dort frei zu machen. Auch an der oberenLoire regte sich der Feind und vertrieb die hessische Kavalleriebrigade ausBriare. Durch die Sologne rückte das neugebildete 2S. französische Korpsheran. General v. Manstein erhielt daher Marschbefehl nach Orleans ,um dort sein 9. Korps wieder zu vereinigen.

Was von der II. Armee übrig blieb, 3., 10. Korps und 3. Kavallerie-divisionen noch 27 000 Mann Infanterie, 9000 Pferde und 186 Ge-schütze hielt bei Le Mans das Heer Chanzys im Schach. Die 4. Kavallerie-division rückte nach Alen^on ab, General v. Hartmann mit der verstärkten1. nach Tours, wo er am 19. ohne Kampf einzog.

Die Vorgänge auf dein nördlichen Teil des Ariegs-schauxlahes rvährend des Iannar ^875

(Vergl. Skizze 60, Seite 522)

Nach der Schlacht an der Hallue hatte General Faidherbe die fran-zösische Nordarmee unter dem Schutze von Arras in Ruhequartiere ver-