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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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VIII. Der Krieg von 10/7187

24., 20., 18. die Armeereserve dahinter. Das IS. Korps war nochnicht heran.

Werder hatte die letzten Bewegungen ziemlich sicher verfolgen können.Selbst in den sternhellen Nächten ließen sich die dunkeln Marschkolonnenauf dem blendenden Schnee weithin erkennen. Er glaubte, daß es Bour-bakis Absicht sei, an seiner Stellung vorüber nach Belfort zu marschieren.Schon stand der rechte Flügel auf dem direkten Wege dorthin. Es wardie höchste Zeit, dem französischen Abmarsch zu folgen.

Das Treffen von villersexel am 9. Januar ^37^

General v. Werder versammelte am 9. früh die badische Division beiAthesans, die 4. Reservedivision bei Aillevans, die gemischte Brigade Goltzdahinter bei Norroy le Bourg. Die rechte Seitenhut der 4. Reserve-division das Regiment 25 stieß hierbei an der Ognonbrücke beiVillersexel auf den Feind, der mittlerweile die Stadt besetzt hatte. DieBrücke zu nehmen gelang nicht, aber auf einem Drahtseilsteg überschrittendie Angreifer den Fluß und bemächtigten sich des von Mauer und Parkumgebenen Schlosses. Auch Artillerie kam herbei und hielt anrückendefranzösische Kolonnen auf. Um 1 Uhr waren die Stadt und eine erheb-liche Anzahl Gefangener in deutscher Hand. Das von Esprels gegen dierechte Flanke anrückende 18. französische Korps wurde bei Moimay durchGeneral v. der Goltz abgewehrt. General v. Werder schloß aus der Stärke,der von Süden heranrückenden feindlichen Truppen, daß er in vorüber-marschierende Kolonnen hineingestoßen und diese zum Einschwenken ge-bracht habe. Er erwartete einen Angriff, rief die über die Stadt hinausvorgehende Infanterie in diese und die Artillerie hinter den Ognon zu-rück, wo er die ganze 4. Neservedivision aufstellte, während er die badischeDivision bei Arpenans im Abmärsche anhielt. Das ganze 14. Armeekorpsstand nun bei Villersexel vereint und wartete.

Es wurde Abend, ehe die Franzosen Villersexel unter Artilleriefeuernahmen und angriffen. Durch die Dunkelheit begünstigt, drangen sie inPark und Schloß ein, die schon von den Preußen geräumt waren. Auchin der Stadt wurde der Rückzug eben angeordnet, als ein Befehl desGenerals v. Werder eintraf, sie zu halten. Sofort machte das Regiment 25wieder Front; vier Landwehrbataillone verstärkten es. Diese nahmen auchdas untere Stockwerk des Schlosses, während sich die Franzosen im oberenund in den Kellern behaupteten. Auf den Treppen und in den Gängendes schon brennenden Gebäudes, sowie in den Straßen der Stadt tobte