Werder hinter der Lisaine
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bis 1 Uhr nachts ein erbitterter wechselvoller Kampf. Dann gestatteteGeneral v. Werder die Räumung, die bis 3 Uhr erfolgte.
Das Korps hatte etwa 15 000 Mann im Gefecht gehabt; der Verlustbetrug 26 Offiziere, 553 Mann, der der Franzosen 627 Tote und Ver-wundete, sowie 700 Gefangene.
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Hatte General v. Werder auch nicht in die Flanke vorüberziehenderKolonnen, sondern mitten in eine aufmarschierende Front hineingestoßen,so war der Erfolg doch derselbe. Bourbaki blieb an Villersexel gebanntund erwartete, obwohl er einen großen Sieg an die Regierung meldete,einen Angriff, an den die deutsche Minderzahl natürlich nicht dachte.
Auch General v. Werder sah — mit mehr innerer Berechtigung — am10. früh einem Angriff entgegen und stellte sich zur Abwehr bereit. Alsder Angriff ausblieb, zögerte er nicht mit dem Weitermarsch und traf schonam 11. unbehelligt hinter der Lisainelinie ein, die sofort besetzt wurde.Es war ihm gelungen, sich zwischen die Franzosen und Belfort ein-zuschieben.
Erst am 13. folgte Bourbaki . Das 24. Korps sollte Arcey angreifen,wo eine Vorhut des deutschen Belagerungskorps stand. Das jetzt ein-treffende 15. Korps hatte es dabei zu unterstützen, das 20. Saulnot, das18. Secenans zu erreichen, die Armeereserve in der Mitte zu folgen.
Werder stellte sich wie folgt auf: (Vgl. Skizze 68.) Die badische Di-vision auf dem rechten Flügel bei Frahier und Chalonvillars, in derMitte die Brigade Goltz zwischen Chagey und Couthenans, auf demlinken Flügel die 4. Reservedivision bei Hericourt und Tavey. Weitersüdlich an der Allaine bei Delle hielt General v. Debschitz mit seinenLandwehrtruppen. Vorgeschoben waren auf dem rechten Flügel nach Luredie verstärkte badische Kavalleriebrigade unter Oberst v. Willisen, von derMitte aus die schon genannte Abteilung bei Arcey.
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Es ist jetzt Zeit, sich umzusehen, wie es in und bei Belfort stand.(Vgl. Skizze 69.) Diese, an der vom Ballon d'Alsace kommenden Savou-reuse gelegene, zur Sperrung der Senke zwischen Vogesen und Jura er-baute Festung war erheblich stärker als die Mehrzahl der kleineren fran-zösischen Plätze. Sie besaß außer einer bastionierten Umwallung, eine aufhohem Felsen gelegene Zitadelle, Le ClMeau, und im Nordosten auf einemBergrücken ein verschanztes Lager mit den beiden Forts de la Miotte undla Justice . Auf einem um 1000 Meter davor gelegenen beherrschenden