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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Belfort , Gefecht bei Arcey und Chcwanne

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Am 13. wurden die vorgeschobenen Abteilungen der Deutschen nachkurzem Gefecht bei Arcey und Chavanne auf die Lisainestellung zu-rückgedrängt. An der Allaine behauptete sich General v. Debschitz. Den14. hätten die Franzosen den Hauptangriff eröffnen können, aber der Tagging über Aufmarsch und Einleitungen verloren. In enger Versammlungmarschierte die Ostarmee vor dem linken Flügel der Deutschen auf, vonrechts nach links abgezählt das 15., 24. und 20. Korps. Sie sollten frontalangreifen, das 18. Korps jedoch und die Division Cremer den deutschenrechten Flügel, den Bourbaki auf dem Mont Vaudois annahm, von Nordenher umfassen. Beide Heeresteile hätten auch den Kampf eröffnen sollen,um den Angriff in der Front zu erleichtern. Dazu stimmte nicht, daß sieam weitesten zurückstanden. Cremer verließ eben erst Vesoul . Der An-griff wurde also auf den 15. verlegt. Ein Tag war für die Deutschen gewonnen; der zur Verstärkung der Stellung und zum Heranbringen vonschwerem Geschütz benutzt wurde. Allein dieser Gewinn wurde durch einfür sie ungünstiges Naturereignis reichlich wett gemacht. Der Frost setzteso stark ein, daß selbst die schnell fließenden Verggewässer fest zufroren.

General v. Werder fühlte schwer den ganzen Ernst seiner Lage: einefast dreifach überlegene feindliche Armee vor, eine starke feindliche Festunghinter sich. Die Existenz seines Korps stand auf dem Spiel. Im Gegen-satz zu seinem Stabschef Oberstleutnant v. Leszczynski neigte er dazu,hinter Belfort zurückzugehen. Dem Großen Hauptquartier gegenüber machteer sich anheischig, dort das Elsaß zu sichern. Moltke entschied:Feind-licher Angriff ist in der Belfort deckenden festen Stellung abzuwartenund Schlacht anzunehmen. Das Anrücken des Generals Manteuffel wirdschon in den nächsten Tagen fühlbar." Er hatte recht. Wäre die Be-lagerung von Belfort aufgehoben und Bourbaki als Sieger in die Festungeingezogen, so hätte dies Ereignis eine so völlig neue Lage geschaffen, daßes dabei auf den Verlust des 14. Armeekorps nicht ankommen konnte.Als die Depesche im Hauptquartier Brevilliers an der Lisaine eintraf, wardie Schlacht bereits im Gange. Werder hatte dem Befehl schon aus eigenerEntschließung entsprochen.

Die Schlacht an der Lisaine am ^5., ^6. und ^7. Januar ^37^

(S. Skizze 68)

150000 Franzosen mit 360 Geschützen standen am 15. Januar früh43 000 Deutschen mit 114 Feldgeschützen gegenüber, die freilich währendder Schlacht noch einige Verstärkungen erhielten. General v. Manteuffelwar noch jenseits Dijon und Langres im Anmarsch.