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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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586 VIII. Der Krieg von 1870/71

80 000 Franzosen traten auf schweizerisches Gebiet über. Nur die Ka-vallerie und die noch einige Hundert Mann starke 1. Division des 15. Korpsentkamen nach Süden.

Der an Anstrengungen reiche Feldzug war damit zu Ende, seit denTagen an der Lisaine noch ein großer Erfolg ohne Schlacht erreicht.

So befanden sich jetzt zwei französische Heere als Gefangene in Deutsch-land , ein drittes eingesperrt in der eigenen Hauptstadt und das vierte ent-waffnet auf fremdem Boden."

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Schon am 26. Januar hatte General v. Manteusfel eine aus dennächststehenden Truppen, darunter die Brigade Kettler, zusammengestellteDivision aus der Gegend von Dampierre am Doubs umkehren lassen,um mit Garibaldi abzurechnen. Dieser wieder erhielt gleichzeitig von seinerRegierung Befehl, über Düle zur Entlastung Clinchants vorzugehen.Trotzdem ihm Unterstützung von Lyon her zugesagt wurde, wagte er esnicht, sich von Dijon zu trennen. Von einem Freikorps , das er gegenDSle absandte, ist bei den Deutschen nichts verspürt worden.

Leider konnte General Hann v. Weyhern, der die Deutschen führte, wegenZerstörung der Saünebrücke bei St. Jean de Losne, nicht so vorgehen, daßer Garibaldi und den Seinen den Rückzug nach Süden verlegte, sondernmußre nördlich um Auxonne herum ausbiegen. So erschien er von Ostenher vor der Stadt, trieb den Feind durch einige Kanonenschüsse auf seineBefestigungen zurück und zog am 1, Februar, ohne Widerstand zu finden,in Dijon ein, das eben vom letzten Eisenbahnzuge der Vogesenarmee, diedie Vogesen nie zu Gesicht bekommen hatte, verlassen wurde. Damit endeteihr ruhmloser Feldzug. Am 2. Februar wurden noch Nuits und Sam-bernon von den Verfolgern besetzt.

Auch ein starkes neues Aufgebot von etwa 25 000 Mann, das die, imTruppenbilden unermüdliche, französische Regierung nach Lons-le-Saunier und St. Laurent in Bewegung gesetzt hatte, räumte ohne Kampf das Feldvor den anrückenden Deutschen . Bei Mouthe und bei Les Allemandsfanden diese noch 28 verlassene Feldgeschütze. Die Departements desDoubs, Jura und Cote d'Or wurden nunmehr vollkommen besetzt, dieGrenze bewacht, und den stark mitgenommenen Truppen Erholung gegönnt.

Da sich der Kommandant von Langres weigerte, die Abmachungen derNegierung anzuerkennen, mußte sich die Brigade Goltz noch einmal gegenihn in Bewegung setzen; doch rückte bald von Norden her das kleine Be-lagerungskorps, das am 24. Januar nach 6tägiger Beschießung Longwy