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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Dijon wieder von den Deutschen besetzt

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bezwungen hatte, zur Überwachung heran. Zum Kampfe kam es nichtmehr. Die Belagerung von Belfort dagegen wurde mit aller Energiewieder aufgenommen.

Die Belagerung von Belfort im Januar und Februar ^371(S. Skizze 69)

Während der Schlacht an der Lisaine hatte das durch Entsendungenzur Feldarmee Werders erheblich geschwächte Belagerungskorps den Feindnur dadurch täuschen können, daß die Arbeiten unter Aufbietung allerKräfte fortgesetzt wurden. Glücklicherweise verhielt sich auch die Besatzungpassiv. Sie wartete ihre Befreiung ab, statt sie durch einen starken Aus-fall wenigstens zu erleichtern. Als Bourbaki abzog, erhielt General v. Tresckow Verstärkungen, so daß er mit 23 500 Mann den Verteidigern endlich auchnumerisch überlegen war und zum ernsthaften Angriff schreiten konnte.Dieser wurde jetzt aber auf die Süd- und Ostseite verlegt, während derPlatz im Norden und Westen nur von schwachen Kräften überwacht wurde.Zur Einleitung stürmten die Belagerer in der Nacht vom 20. zum 21. Januardas stark besetzte und befestigte Dorf Perouse und eröffneten dann dieerste Parallele gegen die beiden Werke Hautes und Basses Perches, die,mit je sieben 12 om-Kanonen ausgerüstet, von senkrecht in den felsigenBoden eingeschnittenen Grüben umgeben und durch Einschnitte verbundenwaren. In diesen standen Reserven; bombensichere Blockhäuser in derKehle und Hohltraversen boten Schutz gegen Feuer.

Anfänglich glaubte General v. Tresckow noch, ihrer durch gewaltsamenAngriff Herr werden zu können das Unternehmen wurde am 27. Januarin der Morgendämmerung versucht, mißlang aber. Zwar kamen die Sturm-kolonnen bis an die Werke; beherzte Leute sprangen zahlreich in die Gräbenhinab, vermochten aber die Grabenwand zum Wall hinauf nicht zu er-klettern. Eine Landwehrkompagnie wurde von heraneilenden französischenReserven umzingelt. Das Unternehmen wurde nach einem Verlust von10 Offizieren, 427 Mann aufgegeben und zum förmlichen Angriff ge-schritten, der aber schnell vorwärts ging. Zehn neue Batterien rich-teten fortan ein lebhaftes Feuer gegen die Perches, La Justice , dasSchloß und die Stadtbefestigung. 1500 Geschosse fielen täglich auf dieseWerke nieder.

Das Abrücken des Generals v. Debschütz nach dem linken Doubsuferund Abgang durch die sehr beschwerlichen Arbeiten schwächten die Belagererindessen empfindlich. Der Verlust an Pionieren erforderte die Heran-ziehung von 2 frischen Kompagnien aus Straßburg .