588 VIII. Der Krieg von 1870/71
Vom 3. Februar ab füllte Tauwetter die Laufgräben mit Wasser underschwerte den Angriff außerordentlich; die Armierung der neuen Batterienverursachte unsägliche Mühen. Aber die angreifende Artillerie hatte sichschon die Überlegenheit errungen. 4 Mörserbatterien bearbeiteten ins-besondere die beiden Perches. Am 3. Februar wurden diese von kühnvordringenden Pionieren erstiegen und, nach kurzem Widerstande schwacherWachen, genommen. Nur zerschossene Lafetten und beschädigte Geschütz-rohre fanden sich darin noch vor.
In der Nacht zum 10. Februar waren beide Werke durch einen mehr
als 600 Meter langen Laufgraben verbunden, unter dessen Schutz biszum 13. nicht weniger als 97 Geschütze gegen den Platz schußfertig auf-gestellt wurden. Dieser war nicht länger zu halten.
Einwohnerschaft und Besatzung hatten furchtbar gelitten, jene 336der Ihrigen verloren, diese von einer Gesamtstärke von 372 Offizieren17 322 Mann bereits 32 Offiziere 4713 Mann eingebüßt. Es wurde ihrim Hinblick auf die Nutzlosigkeit weiteren Widerstandes freier Abzug an-geboten. Am 17. und 18. Februar zogen die wackeren Truppen in Staffelnzu 1000 Mann über L'Jsle sur le Doubs ab, die letzte begleitet durchden tapferen Kommandanten Denfert-Rochereau. 341 Geschütze, 22 000Stück Handfeuerwaffen fielen den Siegern in die Hände. Den Belagerern