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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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Seymours Expedition. Die Takusorts

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zunächst das Nordwestfort genommen worden. In Verbindung mit einemLandangriff, der trotz schwerer Beschädigung und der Verwundung desKommandanten desIltis" von diesem bis zum Ende unerschrocken unter-stützt wurde, gelang es dann auch, die beiden anderen Werke zu stürmenund so die Verbindung mit Tien-tsin wieder zu eröffnen. Verstärkungenwurden vorgeschoben. Russische Truppen unter General v. Stösse! trafenein, der nunmehr am 23. bis Tien-tsin vordrang und von dort auch denEntsatz Seymours bewirkte. Am 26. Juni traf dieser nach dem verhält-nismäßig hohen Verlust von 62 Toten, 231 Verwundeten wieder inTien-tsin ein. Nach seiner Ankunft waren dort an 5000 Mann verfüg-

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bar. Mit Recht aber hielt man diese Truppenmacht noch für zu schwach,um einen neuen Versuch zur Befreiung der Gesandtschaften in Peking zuunternehmen. Diese mußten einstweilen, so schwer es auch fiel, sich selbstüberlassen werden. Heftige Kämpfe begannen außerdem in Tien-tsin selbst.Ein vergeblicher Angriff auf die dortige Chinesenstadt führte zu bedenk-lichem Munitionsmangel, und erst als am 11. Juli neue Verstärkungenvon der Pei-homündung herankamen, und die Gesamtmacht auf 12 000 Mannanwuchs, konnte weiteres unternommen werden. Unter lebhaften Gefechtenwurden die Chinesen am 13., 14. und 15. Juli endlich aus der Stadtund ihrer Umgebung vertrieben. Sie nahmen indessen eine neue Stellungbei Pei-tsang, am Zusammenfluß von Pei-Ho und Hun-Ho, die äußerstverteidigungsfähig war. Bei den Verbündeten machte sich der Mangel aneinheitlicher Leitung und auch eine durch die bisherigen Kämpfe ent-