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Soziale Tagesfragen / von Wilhelm Oechelhaeuser
Entstehung
Seite
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185 Personen ihren Beitritt zumDeutsch -nationalen Arveiterbund",deren Zahl sich seitdem bedeutend vermehrt hat.

Wir wünschen den Leitern deS Unternehmens Muth, Takt undAusdauer, um das schöne Werk durch alle Hindernisse hindurch, dieihm positive Gegnerschaft und noch mehr vielleicht Lauheit uud Gleich-gültigkeit in Fülle bereiten werden, zum Ziel zu führen. Wie wiraber die Blicke der deutscheu Arbeiter auf dieseu jungen Bund, alseinen geeigneten Stützpunkt gegen die sozialdemokratischc Tyranneirichten möchten, so erscheint er auch ganz geeignet die Vorurtheile be-seitigen zu helfen, welche leider noch, wie oben geschildert, die Blickeso mancher, sonst Hochehrenwerthen Arbeitgeber bezüglich der Arbeiter-verbindungen trüben, und sie bloß deren Schatten-, nicht aber dieLichtseiten erkennen lassen. Der Arbeitgeber als Freund undFörderer aller iu ihren Zielen berechtigten Arbeiter-bestrebungen und -Verbindungen, das ist der richtige Wegzum sozialen Frieden.

Wir machen schließlich auf die Schriften eines Arbeiters,PH. Fink, über die Stiftung vonArbeiter-Orden" aufmerksam,welche im Wesentlichen gleiche Ziele mit uns verfolgen und von einertrefflichen Darstellung der gegenwärtigen sozialen Lage und derUrsachen der Spannung zwischen Arbeitgebern und Arbeitern aus-gehen. Leider finden immer noch diejenigen, welche den Arbeiternschmeicheln oder extreme Forderungen ausstellen, eineu fruchtbarerenBoden für ihre Koalitionsbestrebungen, als die Stimmen der Mäßi-gung und Versöhnung, welche die soziale Frage nicht einseitig zuGunsten der Arbeiter oder Arbeitgeber, sondern auf dem Boden einerVermittelung gleichberechtigter Ansprüche beider Theile zu lösen suchen.Die idcaleu Bestrebungen Fink's mögcu deßhalb nur geringen un-mittelbaren Erfolg haben; allein auf die Dauer kann eS nicht aus-bleiben, daß solche Stimmen aus Arbeiterkrcisen Einfluß auf die be-sonneneren und gebildeteren Arbeiterkreise gewinnen.