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2. Sonstige Freunde des ArbeiterstaudeS.
Der „Deutsch -nationale Arbeiterbund" hält zur Befestigung deSVertrauens zur Staatsregierung die Errichtung eines Arbeitermiui-sterimns für erforderlich, dem die Pflicht obliegt, alle den Arbeiter-stand interessirenden Angelegenheiten, die znm Gesetz erhoben werdensollen, zur Begutachtung resp. Vorberathung demselben vorzulegen.
Die Leitung des Bundes hat die Pflicht, berechtigte Forde-rungen des Arbeiterstandes bei der StaatSregiernng zn vertreten resp,sür die Gesetzgebung vorzubereiten.
Indem ich Ihnen nun diese meine Auführnugen zur Erwägungunterbreite, versichere ich, daß ich mich lediglich leiten lasse von demVorsatze, der Sache des Arbeiterstaudes eiueu Dienst zu erweisenauch uoch dadurch, daß eine Vereinigung ius Leben gerufen wirdder jeder Arbeiter, dem die Förderung seiner Interessen am Herzenliegt, vor aller Welt angehören kann.
Die deutschen Arbeiter haben in siegreichen Schlachten denFeind unserer Kultur mit uiedergeworfen nnd ihr Blut für dieEinheit und Größe unseres Vaterlandes mit vergossen, sie werden^ auch, daran zu zweifeln wird doch Niemand wagen, mit ebenso großer
Begeisterung in den Kampf ziehen, wenn noch einmal ein Feindmöge er herkommen, woher er wolle, von Osten oder Westen, einenAngriff auf unser Vaterland wagen sollte.
Derselbe Arbeiterstand, der dieses mächtige Gebäude stark uachAußen mit aufgerichtet hat, wird auch an dem weiteren inneren Aus-bau thätigen Antheil nehmen.
Möchten alle Arbeiter, denen eine ruhige Entwickeluug uuserersozialen Frage am Herzen liegt, einmüthig zusammenstehen, um dieselbe einer glücklichen Lösung zuzuführen, zum Segen des Arbeiter-standes und unseres deutschen Vaterlandes."^ Es folgte sodann die Verlesung eines Statutenentwurfs. Das
Statut schließt sich genau dem Sinne des Voraufgegangenen an undenthält die Einzelheiten über Organisation, Mitgliedschaft und Ver-kehr unter den Mitgliedern. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich50 Pfg. Nach Verlesung des Statuts wurde ein Antrag zur Kon-stituirung des Vereins eingebracht und derselbe mit großerMajorität angenommen. Nach Schluß der Versammlung erklärten