die Preiserhöhung erleichtert, oder ob das umgekehrte der Fall ist,ob die Verkäufer geschlossen oder vereinzelt auftreten, ob sie denKäufern gegenüber die größere oder geringere Kapitalmacht repräsen-tier, und was sonst sür Faktoren und Cossfizienten in diesen Prozeßeingreifen. Die Konkurrenz und die wechselnden Konjunkturen sindjedenfalls die mächtigsten Cossfizienten der Preisbildung. In dem un-geheuren Getriebe der wirthfchaftlichen Welt ist jegliche Bewegung,sei es in den Arbeitslöhnen, den Preisen, den Produktionsmengenu. s. w., stets das Schlußcrgcbniß so verschiedeuartiger, bald zusammen,bald entgegen wirkender Kräfte, daß die großen wirthfchaftlichen Ge-setze sich nnr dnrch logische Schlußfolgerung uud längere Beobachtungerkennen lasseu, und dann erst einen Rückschluß vou der Wirkuug ausdie einzelu einwirkenden Ursachen gestatten. Der steigende Einflußder Arbeitervcrbiudungen, die fortschreitende Humanität der Arbeit-geber, alles dieses siud fördernde, aber nicht ausschlaggebende Momentein der Lohufrage. Die äußeren Verhältnisse beeinflussen hier dieSelbstbestimmung des Einzelnen derart, daß im gegebenen Fall derSpielraum sür die Philanthropie stets ein beschränkter bleibt und dieMöglichkeit der Abwälzung auf die Waarenpreise stets fürdie Lohnhöhe bestimmter Zeitperioden in erster Liniemaßgebend erscheint.
Aus dem Vorstehenden erklärt eS sich als etwas Natürliches,daß Erhöhungen der Waarcnpreise, welche erhöhte Löhne und staat-liche Belastuugeu ausgleiche!? sollen, in der Regel nicht sofortvon den Arbeitgebern vorgenommen, sondern nur von Zeit zu Zeit,unter Hinzutritt günstiger Momente, insbesondere also in den Zeitenwo die Nachfrage nach Arbeitern und Arbeitserzeugnissen überwiegt,durchgesetzt werden können. Die Erfahrung lehrt es auch, daß diestufenweise Steigerung der ArbeitSlöhue stets diesen durch die Machtder Verhältnisse vorgezeichueten Weg gegangen ist. Besonders tröst-lich muß aber hierbei für den Arbeiter die Beobachtung wirken, daßkein Faktor der Erzeugungskosten schwerer wieder zurückzu-drängen ist, als der einmal erreichte Arbeitslohn. SeineBewegung ist der eines Sperrrades vergleichbar, welches nur Vor-wärtsbewegung gestattet; will man es zurückdrehen, so fällt derSperrkegel ein. Das einmal in günstigen Zeiten, wie z. B. in den