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der Form einer formell parlamentarischen Vertretung der Arbeiterauf moralischer Grundlage, als die vollkommenste Lösnng inS Augezn fassen ist. Eine ganz andere Frage bleibt es aber, ob man sofortund unter allen Verhältnissen mechanisch auf dies Endziel losgehen,also schablonenmäßig selbständige Nettesten - Kollegien ins Lebenrufen soll. Wir stehen nicht an offen ansznsprechen, daßsolches ein verhängnißvoller Mißgriff sein würde, ganzgeeignet, die Institution der Aeltcsten - Kollegien beiArbeitgebern wie Arbeitern zn diskreditiren. Man kannfehr wohl bestimmte Zielpunkte feststellen, denen man sich von denverschiedensten Seiten nähern will; allein um die richtigen Wege zndiesen Zielen aufzufinden, dazu bedarf eS in jedem einzelnen Falldes AnSgehens von den thatsächlich bestehenden Verhält-nissen. Und wie unendlich verschieden liegen dieselben? WelcheKluft liegt zwischen dem ländlichen und dem Fabrikarbeiter, zwischendem Tagelöhner und dein professionell ausgebildeten Arbeiter? Wieverschieden liegeu die Verhältnisse des Klein- und Großbetriebs, wieverschieden ist der Bildungsgrad und Charakter der Arbeiter in deneinzelnen Gewerben und Landestheilen? In welch' idyllischer Ruhe,in welch' patriarchalischen Verhältnissen, von dem Sturm der Zeitenunberührt, bewegen sich vielfach noch die traditionellen Beziehungenzwischen Arbeitgebern und Arbeitern, während sie anderswo, nament-lich in den großen Städten, durch den Ansturm sozialdemokratischerWühlerei aus den Fugen gekommen sind, den einen Arbeiter mit,den andern wider seinen Willen fortreißend, den einen Arbeitgeberzu energischem Handeln anspornend, während der andere zu muth-loser Erschlaffung herabsinkt! Wer alle diese Verschiedenheit derVerhältnisse unter eine gemeinsame Formel bannen, in eine gemein-same Form gießen zu können glaubt, der gehört zu jenen unprak-tischen Philanthropen, die den sozialen Fortschritt nicht sördern, sondernnur kompromittiren.

Nein, das Endziel der sozialen Hebung des Arbeitersrandes,welche die Aeltesten-Kollegien erstreben, soll und kann man überallim Auge behalten; aber wie die Hebel angesetzt, wie die Organe ge-bildet werden müssen, um schließlich zu jenem Endziel zn gelangen,das ist in jedem einzelnen Fall nach den thatsächlich vor-