mit demselben, ja sogar in der direkten Schädigung seiner Interessenzu suchen und dabei den gesetzlichen Boden zu verlassen. Diese Miß-leitung an sich berechtigter Bestrebungen ist aber nur die Fruchtvon Verhetzungen, wie sie so lange Jähre hindurch durch Wortund Schrift, unter sozialdemokratischer wie christlich-sozialer Flaggein jenen Gegenden geübt worden sind, und auch da ihre friedenstörendeWirknng ausübten, wo geschlossene sozialdcmokratische Vereine keinenBoden fanden und die Arbeiter sich überhaupt uicht formal zurSozialdemokratie bekennen. Die Thatsache, daß die streikendenArbeiter der rheinisch-westfälischen Bergwerksvereine im vorliegendenFall mit richtigein Takt und großer Klugheit, jede Einmischung dergewerbsmäßigen sozialdemokratischcn Agitatoren zurückgewiesen haben,um die Bewegung nicht zu kompromittiren und ihr nicht dieSympathie des Volks und der Regierung zu rauben, ändert nichtsan der Thatsache, daß die feindselige Stimmung gegen die Arbeit-geber und das Verkennen der guten Absichten nnd der steigenden undin immer weiterem Umfang bethätigten Opferwilligkeit Seitens derLetzteren, im Wesentlichen die Frncht sozialdcmokratischer Verhetzungist. Wir hoffen, daß in dieser Beziehung die an die Arbeiter ge-richteten kaiserlichen Worte über die Sozialdemokratie und deuKontraktbruch die innere Abkehr von jenen Lehren einleiten undinsbesondere den Sinn für Gesetzlichkeit kräftigen werden. Dieseinnere Wandlung zum Besseren ist es aber, welche die Arbeiter allenBestrebungen sowohl zur fortschreitenden Besserung ihrer Lage, wiezur Befestigung deS sozialen Friedens den Arbeitgebern wie demStaate cntgcgentrageu müssen, nnd worin sie zu unterstützen die ernsteAufgabe aller Organe der Gesellschaft und namentlich auch der Presseist. Geschieht dies nicht, verharren sie in ihrer jetzigen größtentheilsungerechtfertigten Verbitterung, so wird der Friede nicht zu Staudekommen.
Wir kommen nun aus die speziellen Aufgaben, welche demArbeitgeber und dem Staat in diesem sozialen Regenerations-prozeß zufallen. Zunächst zu den Aufgaben der Arbeitgeber über-gehend, so fällt ihren Schultern die schwerste Last zu, wie dies inder Natur der Dinge liegt. Was hierbei den materiellen Theil derÄrbeiterfürsorge betrifft, so haben wir, von der gegenwärtig streitigen